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Neues Deutschland: zum Vorstoß von Wirtschaftsminister Glos nach Lohnerhöhungen

Berlin (ots)

Ausgerechnet Wirtschaftsminister Michael Glos hat
die Unternehmen zu größeren Lohnerhöhungen aufgerufen und damit eine 
nachweihnachtliche Debatte losgetreten. Dabei zählt der CSU-Politiker
- anders als seine rot-grünen Amtsvorgänger - nur eins und eins 
zusammen: Das  zarte Pflänzchen Konjunkturaufschwung, das sich am 
Horizont abzeichnet, und die etwas bessere Konsumlaune der Bürger 
müssen nun auch durch höhere Einkommen unterfüttert werden. Zentrales
Problem ist die Schwäche der Binnenwirtschaft und der privaten 
Konsumnachfrage; deren Stärkung lässt sich eben nicht nur durch 
bessere Psychologie herbeihoffen.
  Der Wirtschaftsminister rechnet aber doch nicht so gut, wie es den 
Anschein hat. Schließlich schlägt er den Unternehmen einen Deal vor: 
Sie sollen etwas tiefer in die Lohnschatulle greifen, dafür müssen 
sie weniger Steuern und Sozialabgaben zahlen. Letzteres aber würde zu
weiterem Sozialabbau führen, was wiederum die Kaufkraft der Bürger 
schwächt. Außerdem müsste der Staat bei seinen Bediensteten mit gutem
Beispiel vorangehen - doch diesen wird das Weihnachtsgeld gekürzt, 
von Stellenabbau ganz zu schweigen.
  Der Glos-Vorstoß wird also ins Leere laufen. Zumal der Minister 
seine Rechnung ohne den Wirt macht: Die Unternehmen nehmen die 
Abgabensenkungen gerne mit - und setzen trotzdem weiterhin auf maue 
Lohnrunden.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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