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Neues Deutschland: zum Übernahmeangebot von Bayer für Schering

Berlin (ots)

Der Bayer-Konzern hat ein Übernahmeangebot für das
Berliner Pharmaunternehmen Schering abgegeben - und plötzlich sind 
alle glücklich: Schering-Vorstand, Politik und Börsianer. Allesamt 
hatten sie noch vor wenigen Tagen eine »feindliche« Übernahme durch 
Merck kritisiert.
  Nun sieht es nicht danach aus, dass - wie seinerzeit bei der 
Mannesmann-Vodafone-Affäre - ein goldener Handschlag die oberste 
Schering-Etage zum Ja-Wort bewegt hat. Und schon gar nicht dürfte 
eine Aspirin-Plus-C die Kopfschmerzen des Vorstandes vertrieben 
haben, die dieser ob des anstehenden Verlustes der Eigenständigkeit 
bisher bejammerte. Dafür dürfte eher die Perspektive sorgen, unter 
dem Dach des selbsternannten »Health-Care-Schwergewichts« vom 
Niederrhein nicht nur die eigenen Pfründe zu sichern, sondern auch 
ganz groß rauszukommen.
  Im Pharmabereich von globaler Dimension gilt seit Jahren Größe als 
Qualität. Übernahmen bringen die Rendite über Synergieeffekte auf 
Trab. Auch bei Bayer-Schering sollen 6000 Stellen wegfallen, was sich
dank des Einsatzes der deutschen Politik vor allem im Ausland 
abspielen dürfte. Gleichzeitig hofft die Branche, die auf Sparsamkeit
setzende Gesundheitspolitik besser meistern zu können. Während die 
Patienten ihr Leid still ertragen und Ärzte auf der Straße 
Ständepolitik machen, setzen Großkonzerne auf Lobbyismus, um ihr 
Schäfchen ins Trockene zu bringen. Daher gibt das Ja-Wort aus Berlin 
keinen Grund zum Jubeln.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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