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Neues Deutschland: zur Führungskrise in der CSU

Berlin (ots)

Am Fall Stoiber kann man sehen, in welche Höhen es
ein mittelmäßig begnadeter Geist in der Parteiendemokratie bringen, 
am Fall Stoibers, wie gnadenlos der Absturz sein kann. Voraussetzung 
für Aufstieg wie Fall Stoibers war Machtpolitik, sprich 
Skrupellosigkeit und Demagogie. Und auch seine bis zuletzt 
verbreitete Illusion, es gehe um eine Unterstützung oder Ablehnung 
seiner Politik, zeugt von unveränderter Ignoranz eines überlagerten 
Politikers.
 Dennoch - angesichts der peinlichen Vorstellung seiner bisherigen 
Intimfreunde erscheischt es fast Respekt, wie der Kämpfer Stoiber 
Contenance bewahrt und in das hysterische Gerangel hineinlächelt. 
Früher als das »blonde Fallbeil« selbst in der Rolle des Aufsteigers 
ohne Manieren und Skrupel, muss er nun zusehen, wie die Mischung aus 
Feigheit und Machtgeilheit seinen Thron zersetzt.
 Er hat den Auftrag, die eigene  politische Beerdigung vorzubereiten,
akzeptiert. Zugleich scheint es die Münchner CSU wenig zu scheren, 
welche Folgen dieser Tod auf Raten für die Landesgruppe im Bundestag 
hat, die sich ohnehin schon ausgebootet sehen muss - Ramsauer 
vorgeführt, Seehofer denunziert, Glos ignoriert. Und welche Folgen 
für die Große Koalition. Doch vielleicht ist das noch der beste Teil 
des Treibens. Und Stoiber erhält noch eine letzte unverdiente 
Schlagzeile: Das blonde Fallbeil in Aktion. Doch vorerst fällt es 
noch allein.

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Neues Deutschland
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