Prekäre Bildungssituation für Millionen Flüchtlingskinder / UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt Schulprojekte weltweit
Bonn (ots)
Die Bildungssituation für Flüchtlingskinder hat sich im letzten Jahr drastisch verschlechtert. Nach dem heute veröffentlichten Bericht "Turn the Tide: Refugee Education in Crisis" des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) haben vier Millionen Flüchtlingskinder nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Innerhalb von nur einem Jahr ist diese Zahl um eine halbe Million Kinder gestiegen.
Laut der UNHCR-Studie besuchen lediglich 61 Prozent der Flüchtlingskinder eine Grundschule, weltweit sind es 92 Prozent. Bei älteren Kindern ist die Diskrepanz noch größer: Nur 23 Prozent der Flüchtlingskinder können auf eine weiterführende Schule gehen - gegenüber 84 Prozent der Kinder weltweit.
"Die aktuelle Situation ist alarmierend, weil immer mehr Kindern der Zugang zu Bildung verschlossen bleibt. Bildung ist jedoch der Schlüssel für die persönliche Entwicklung sowie Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und eine erfolgreiche Integration. Deshalb unterstützen wir Bildungsprojekte für Flüchtlingskinder - international genauso wie in Deutschland", sagt der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer.
Zum Beispiel in Kenia, wo die Mehrzahl der knapp 500.000 Flüchtlinge in Camps leben. Dadaab ist das größte von ihnen. Etwa 43 Prozent der Bevölkerung von Dadaab sind Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren. In den Schulen müssen sich die Flüchtlingskinder zu viert oder fünft ein Lehrbuch teilen. Der Lehrermangel ist dramatisch: Auf einen Lehrer kommen 56 Schüler. Um Abhilfe zu schaffen, hat die UNO-Flüchtlingshilfe die Bildungsprogramme seines Partners UNHCR in Kenia mit 1,2 Millionen Euro unterstützt.
Auch in Deutschland fördert die UNO-Flüchtlingshilfe Projekte für Flüchtlingskinder, um den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine gelingende Integration. Der Dortmunder Verein Schul.inn.do gehört zu den zahlreichen Initiativen, die von der UNO-Flüchtlingshilfe finanziell unterstützt werden. Seit Sommer 2015 begleiten deren Mitarbeiter junge Flüchtlinge auf ihrem Bildungsweg und unterstützen außerdem die Berufskollegs bei der Beschulung der Förderklassen.
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