Libyen: UNHCR-Hilfe unter schwierigsten Bedingungen
Bonn (ots)
Die Waffen sollen schweigen, der politische Prozess verstärkt und das Waffenembargo in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland stärker kontrolliert werden. Darauf haben sich die Teilnehmer der Berliner Libyen-Konferenz geeinigt.
Neben diesen Zielsetzungen, die wichtige Schritte in Richtung Frieden sind, ist es nach Einschätzung der UNO-Flüchtlingshilfe vor allem dringend erforderlich, die humanitäre Situation der Vertriebenen und Flüchtlinge in Libyen zu verbessern. Dazu müssten rasch die notwendigen Kapazitäten geschaffen und vor allem besserer Zugang zu den Internierungszentren im Land ermöglicht werden. Derzeit werden mehr als 3.000 Flüchtlinge und Migranten in diesen Zentren festgehalten. Darüber hinaus leben in Libyen fast 350.000 Binnenvertriebene, Flüchtlinge im eigenen Land, unter oft katastrophalen Bedingungen.
"Aufgrund der chaotischen Situation und der prekären Sicherheitslage haben die Betroffenen nur wenige Anlaufpunkte in Libyen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR gehört zu den wenigen Hilfsorganisationen, die noch im Land aktiv sind. Trotz schwieriger und gefährlichen Bedingungen, unter denen die Helfer arbeiten müssen, konnten sie Tausende Menschen erreichen, versorgen und aus ihren prekären Situation befreien. Jetzt ist es vor allem unerlässlich, dass der UNHCR regelmäßigen und ungehinderten Zugang zu sämtlichen Internierungslagern im Land bekommt", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR.
Für die notleidenden Migranten und Flüchtlinge leistet der UNHCR lebensrettende Unterstützung. So wurden mit UNHCR-Hilfe seit November 2017 mehr als 5.500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Libyen ausgeflogen. Knapp 2.000 Menschen konnte der UNHCR bislang aus Internierungszentren befreien; im Aufnahmezentrum des UNHCR in der Hauptstadt Tripolis werden derzeit 900 Menschen betreut und versorgt.
Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen der UNHCR-Nothilfe über 43.000 Vertriebene und Flüchtlinge mit lebenswichtigen Basisgütern und knapp 13.000 Menschen mit Unterkünften versorgt. Außerdem erhielten über 30.000 Betroffene Zugang zu medizinischer Versorgung.
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