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Rostocker Piratenschiffe werden verschrottet
Greenpeace-Erfolg gegen illegale Fischerei

Hamburg (ots)

Die von Greenpeace im Rostocker Hafen aufgespürten
Schiffe georgischer Piratenfischer werden jetzt in Lettland aus dem 
Verkehr gezogen. Greenpeace-Aktivisten hatten die fünf Schiffe im 
Winter 2005 in Rostock entdeckt, ihre illegale Ausrüstung 
dokumentiert und ihre Flucht in verschiedene Häfen mit zahlreichen 
Aktionen begleitet. Die Fischtrawler stehen auf der schwarzen Liste 
der Europäischen Union. Sie haben im Nordatlantik über Jahre illegal 
gefischt. Die deutschen Behörden setzten die Schiffe jedoch nicht 
fest. Erst im Herbst 2006 wurden sie von russischen Behörden in 
Kaliningrad an die Kette gelegt. Heute veröffentlicht Greenpeace die 
ersten Bilder der Verschrottung der Piratenschiffe "Eva" und 
"Juanita". Endstation ist der lettische Hafen Liepaja.
"Nur konsequente Schritte gegen die illegale Fischerei können 
dieser Bedrohung der weltweiten Fischbestände ein Ende setzen", sagt 
Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace. "Endlich wurden die 
deutschen Versäumnisse durch russische Behörden wettgemacht." Die 
Rostocker Hafenbehörde ließ die Schiffe im Winter 2005 wieder 
auslaufen. In den folgenden Monaten plünderten "Eva", "Juanita", 
"Carmen", "Rosita" und "Isabella" weiter die überfischten 
Rotbarschbestände vor Island.
Über Dreiviertel der kommerziell genutzten Fischbestände weltweit 
sind entweder überfischt oder stehen kurz davor. Schwindende 
Ressourcen erhöhen den Druck auf die Fischerei-Industrie, illegal 
gefangenen Fisch zu vermarkten. Die Gewinne der illegalen Fischerei 
werden auf neun Milliarden Euro jährlich geschätzt und machen 
mittlerweile mehr als 25 Prozent der jährlichen Anlandemenge aus.
Die georgisch geflaggte Piraten-Flotte war der für das 
Fischereimanagement des Nordostatlantiks verantwortlichen Behörde 
NEAFC seit langem bekannt. Dennoch genossen die Schiffe jahrelang die
Gastfreundschaft verschiedener EU-Häfen, zu denen auch Rostock 
gehörte. Nach EU-Recht ist es jedoch verboten, illegale 
Fischereischiffe auszurüsten und zu versorgen.
Im Sommer vergangenen Jahres reichte Greenpeace bei der 
EU-Kommission Beschwerde gegen Deutschland wegen Verstoßes gegen das 
EU-Fischereirecht ein. Zudem verklagte die Umweltschutzorganisation 
die Behörden Mecklenburg-Vorpommerns sowie das verantwortliche 
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV). Ziel der Klage war Einsicht in die Behördenakten, um 
Erkenntnisse über die Vorgeschichte der Piraten-Schiffe zu bekommen. 
Diese Akteneinsicht war den Umweltschützern zunächst verweigert 
worden. Erst im Februar diesen Jahres lenkten die Behörden ein.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack unter Tel. 
0171-8780 841. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618 376. Internet:
www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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