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NABU

NABU ehrt Bundeswirtschaftsminister Michael Glos mit "Dinosaurier des Jahres 2008"

Berlin (ots)

Der NABU hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos
mit dem "Dinosaurier des Jahres 2008" -  Deutschlands peinlichstem 
Umweltpreis - ausgezeichnet. "Trotz aller Warnungen vor den 
ökonomischen Folgen des Klimawandels hat sich 
Bundeswirtschaftsminister Glos als hartnäckiger Bremsklotz in Sachen 
Klima- und Umweltschutz hervorgetan", begründete NABU-Präsident Olaf 
Tschimpke die Wahl.
Glos Öko-Bilanz sei katastrophal: Beim Kernstück der europäischen 
Klimapolitik - dem Handel mit Verschmutzungsrechten - habe sich der 
Minister von Anfang an dafür ausgesprochen, dass die Stromkonzerne 
und möglichst viele Industriezweige auch in Zukunft alle 
Berechtigungsscheine zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase 
kostenlos erhalten. Wider besseres Wissen habe er gezielt 
Verunsicherung in der Bevölkerung über eine angebliche Stromlücke 
geschürt, um die zunehmenden Proteste und Vorbehalte gegen den Bau 
neuer Kohlekraftwerke aufzuweichen und für die Atomenergie zu werben.
Gar nicht zu reden von der blödsinnigen Forderung nach einem 
Billigtarif für Atomstrom.
"Es ist schamlos, wie vehement der Bundeswirtschaftsminister als 
verlängertes Sprachrohr der Atomlobby für diese Steinzeit- und 
Risikotechnologie kämpft und gleichzeitig den Ausbau der 
hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungstechnik blockiert. Statt 
Großkraftwerke auf Basis von Atomkraft und Kohle brauchen wir 
dezentrale Anlagen für die Strom- und Wärmeversorgung, den Ausbau 
erneuerbarer Energien und wirksame Maßnahmen für mehr 
Energieeffizienz", forderte Tschimpke. Der Bundeswirtschaftsminister 
solle sich lieber mal Gedanken darüber machen, wie die Atomkonzerne 
stärker an den Mehrkosten der Atomenergie beteiligt werden können. 
"Sowohl bei der Suche nach einem geeigneten Endlager für den 
wachsenden Atommüllberg als auch bei der Sanierung von Altanlagen wie
der Asse sollten die Stromkonzerne finanziell in die Pflicht genommen
werden", erklärte der NABU-Präsident.
Der Bundeswirtschaftsminister sei auch zu weiten Teilen dafür 
verantwortlich, dass das Energie- und Klimapaket der Bundesregierung 
so verwässert wurde, dass sich damit die notwendige Reduzierung der 
Treibhausgase in Deutschland um 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem 
Basisjahr 1990 nicht erreichen lässt.
Die Förderung zukunftsträchtiger Wirtschaftszweige und 
Technologien überlasse Glos lieber dem Umweltministerium und dessen 
Klimaschutzinitiative. "Hätte er sich mit seiner Forderung 
durchgesetzt, auch die Energiekonzerne weiterhin mit kostenlosen 
Emissionsrechten zu beschenken, dann stünden jetzt sogar noch weniger
Mittel für innovative Umwelttechnologien zur Verfügung", erläuterte 
Tschimpke. Mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sei ihm 
außer Steuersenkungen für Umwelt- und Klimasünder nichts eingefallen.
Im Gegenteil, als einer der ersten habe er die Klimaschutz-Auflagen 
für die Autoindustrie in Frage gestellt und damit ein wichtiges 
Instrument zur Senkung des Schadstoffausstoßes im Verkehr torpediert.
"Herr Glos hat sich die Trophäe redlich erarbeitet. Leute wie er 
sind schuld daran, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige 
Wirtschaftspolitik in Deutschland immer wieder auf den Sankt 
Nimmerleinstag verschoben wird",  so der NABU-Präsident.
Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6 
Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU 
seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich 
sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe 
ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert 
erwiesen haben. Weitere prominente Dino-Preisträger sind u.a. der 
frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), 
Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), 
Gerhard Sonnleitner sowie Air Berlin-Chef Joachim Hunold, der die 
Trophäe im vergangenen Jahr erhielt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510, mobil
0173-9306515.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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