AOK-Chef Ahrens: Nächste Gesundheitsreform schon in zwei Jahren
Bonn (ots)
Der Bundesvorsitzende der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Hans Jürgen Ahrens, hält die Gesundheitsreform für untauglich. Eine Nachbesserung sei deshalb binnen der nächsten zwei Jahre nötig. "Wir werden voraussichtlich in zwei Jahren eine Finanzreform der Krankenkassen diskutieren", sagte Ahrens am Montag Abend in der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden".
"Wir hätten uns gewünscht, man könnte den Versicherten sagen: Jetzt habt ihr Ruhe für die nächsten Jahre", so Ahrens. Aber das könne man nicht, denn die strukturellen Veränderungen seien auf der Strecke geblieben. So sei die Positivliste für Arzneimittel "auf dem Altar der Gemeinsamkeiten" von SPD und CDU geopfert worden.
Auch der Präsident der Bundesapothekerkammer, Johannes Metzger, äußerte massive Kritik an der Reform. Er sieht vor allem die Menschen auf dem Land benachteiligt. "Mit den Beiträgen der Landbevölkerung wird die bessere Versorgung in den Städten bezahlt", sagte Metzger. Er wies darauf hin, dass es die integrierte Gesundheitsversorgung, die von der Reform finanziert wird, so nur in den Städten geben wird.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft der Versicherten und Patienten, Ekkehard Bahlo, rechnete vor, dass chronisch Kranke durch die Reform besonders benachteiligt werden. Wer pflegebedürftig sei und eine chronische Krankheit habe, werde mit etlichen hundert Euro Mehrkosten im Jahr belastet, sagte Bahlo. "Die Gesundheitsreform ist eine riesengroße Enttäuschung für die Patienten. Kranke Menschen, die auf Hilfe warten, müssen jetzt löhnen."
ots-Originaltext: Phoenix
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