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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Die Wirtschaft zur Regierungserklärung von Bundeskanzler Schröder

Berlin (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung
Bundesverband der Deutschen Industrie
   Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
   Deutscher Industrie- und Handelskammertag
   Zentralverband des Deutschen Handwerks
Nach Auffassung der vier Spitzenorganisationen der deutschen
Wirtschaft Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI),
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Deutscher
Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH) ist es mit der Regierungserklärung nicht
gelungen, den verheerenden Eindruck der Koalitionsvereinbarung auf
die Wirtschaft zu korrigieren und den Unternehmen ermutigende
Perspektiven aufzuzeigen.
Die Verbände erkennen an, dass der Bundeskanzler die
Wachstumskräfte stärken will. Die bisherigen Ankündigungen der
Koalition dafür bewirkten aber bei den Unternehmen genau das
Gegenteil. Die zahlreichen Steuererhöhungen zur Stopfung von
Haushaltslöchern bedeuteten eine erneute Mehrbelastung und
missachteten die ökonomischen Wechselwirkungen und Notwendigkeiten.
Es fehle bisher ein Gesamtkonzept für eine nachhaltige Entlastung der
Unternehmen und Arbeitnehmer von Steuern und Sozialabgaben, für
ausgabensenkende Strukturreformen in den sozialen Sicherungssystemen
und eine nachhaltige Flexibilisierung von Arbeitsmarkt und
Arbeitsrecht.
Die Ankündigung von Reformkommissionen für Gesundheit und Rente
sei ein Hoffnungsschimmer. Das könne jedoch über den Mangel an
anspruchsvollen Reformvorhaben im Koalitionsvertrag nicht
hinwegtrösten. Das Hartz-Konzept sei zum Teil ein wichtiger Anfang,
doch viel zu wenig, um Deutschlands Probleme zu lösen.
Die Steuerpolitik der Bundesregierung schaffe keinerlei Vertrauen
bei den Unternehmen. Denn sie sei grundsätzlich auf höhere
Belastungen ausgerichtet. Von den geplanten rund 50 Steueränderungen
seien über 80 Prozent reine Steuererhöhungen. Mit der vorgesehenen
Mindestbesteuerung würden ausgerechnet Innovation und Investition
belastet. Die Senkung der zu hohen Steuern und Abgabenlasten sei kein
Selbstzweck, sondern dringend notwendig, um die Konkurrenzfähigkeit
deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb zu gewährleisten
und um Betrieben in Deutschland zu ermöglichen, wieder Erträge zu
erwirtschaften und in die Zukunft zu investieren. Der vom
Bundeskanzler geforderten neuen unternehmerischen Verantwortung
könnten die Unternehmen nur gerecht werden, wenn sie nicht durch
steigende Kosten und noch mehr Bürokratie genau daran gehindert
werden.
Die Spitzenorganisationen der Wirtschaft bieten der Regierung
einen sachlichen Dialog an. Nur gemeinsam könnten Politik und
Wirtschaft die Grundlagen einer zielführenden Wirtschaftspolitik für
mehr Wachstum und Beschäftigung schaffen. Deutschlands Unternehmen
warteten auf ein Aufbruchsignal.
Bundesverband der Deutschen Industrie
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
Deutscher Industrie- und Handelskammertag
Zentralverband des Deutschen Handwerks

Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell

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