UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow
Welthungerhilfe: Klimakrise macht Hunger
Bonn/Berlin (ots)
Vor der am Sonntag in Glasgow (UK) beginnenden UN-Klimakonferenz 2021 (COP26) erklärt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe:
"Der Klimawandel ist einer der stärksten Hungertreiber. Im vergangenen Jahr litten etwa 811 Millionen Menschen an Hunger. Klimatische Veränderungen zerstören weltweit Existenzen und richten vielerorts großes Leid an. Wir sehen das zum Beispiel in Afrika, wo steigende Durchschnittstemperaturen, langanhaltende Dürren, völlig veränderte Niederschlagsmuster und Überschwemmungen die Lebensgrundlagen der Menschen bedrohen: Im Südsudan, wo etwa sieben der elf Millionen Einwohner und Einwohnerinnen nicht ausreichend zu essen haben, zerstörten im dritten Jahr in Folge schwere Überschwemmungen die Felder, Häuser und Brunnen. Die Fluten treffen 700.000 Menschen, die ohnehin von Hunger, jahrelangem Bürgerkrieg und COVID-19 geschwächt sind. Oder in Madagaskar, wo der Süden des Landes nach drei Jahren ohne Regen die schlimmste Dürre seit 40 Jahren erlebt: 1,1 Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Besonders schlimm ist die Situation für die Kleinsten: Zehntausende Kinder sind in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auf allen Ebenen der Gesellschaften zu spüren und sie treffen diejenigen am härtesten, die ohnehin um ihre Existenz kämpfen und keine Ressourcen haben. Die armen Länder tragen die Hauptlast eines Problems, das die reichen Länder des Nordens verursacht haben. Deshalb ist die Klimakrise vor allem eine Frage der Gerechtigkeit. Glasgow darf nicht scheitern. Auf der Klimakonferenz in Glasgow müssen ambitionierte, nationale Klimaziele und konkrete Maßnahmenpakete zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen werden, für die genügende Finanzmittel bereitgestellt werden. Andernfalls werden wir den weltweiten Hunger nicht beenden."
Für Interviews steht Michael Kühn, Senior Policy Advisor der Welthungerhilfe, zur Verfügung.
Ausführliche Forderungen der Welthungerhilfe finden Sie im Positionspapier "Ohne Klimaschutz keine Ernährungssicherheit".
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zu Einstellungen zu Klimawandel und Hunger vom August 2021 haben wir hier zusammengestellt.
Die Welthungerhilfe beteiligt sich an der Debatte auf der COP26:
- Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme diskutiert bei einer Paneldiskussion des Bundesfinanzministeriums im deutschen Pavillon zum Thema "Climate adaptation and physical climate risk - interplay of central banks, supervisors, civil society and insurance companies" am 3. Nov., 17.30 bis 19.00 Uhr (GMT)
- Side-Event von Welthungerhilfe, ADRA und OroVerde im deutschen Pavillon zum Thema "Climate resilient livelihoods - a holistic approach to strengthen local capacities and restore ecosystems" am 8. Nov., 15.30 bis 17.00 Uhr (GMT) https://www.bmu.de/en/german-climate-pavilion-cop26
Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 10.369 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,2 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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