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Welthungerhilfe: Auch im Südsudan ist die Lage noch chaotisch

Bonn/Khartum (ots)

27.04.2007. Anlässlich der Entscheidung des
Bundestages über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Rahmen 
der UN-Mission im Südsudan (Unmis) weist die Deutsche Welthungerhilfe
darauf hin, dass die Lage im Südsudan noch immer chaotisch ist.
"Die Situation ist längst nicht so dramatisch wie in der 
westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur", sagt Johan van der 
Kamp, Regionalkoordinator der Deutschen Welthungerhilfe. "Aber auch 
nach dem Friedensabkommen für den Südsudan wird der Süden noch immer 
von Militär und kriminellen Banden dominiert, und Waffen sind 
allgegenwärtig."
Unter diesen Umständen sei auch die Arbeit der Hilfsorganisationen
sehr schwierig. "Es herrscht noch immer sehr großes Misstrauen. Wenn 
wir zum Beispiel Schulen in den Dörfern wieder aufbauen, werden nur 
Arbeiter aus diesem Ort akzeptiert. In jedem Nachbardorf werden 
Feinde vermutet", berichtet van der Kamp.
Durch den jahrelangen Bürgerkrieg seien die Menschen zudem 
traumatisiert, was sich in Aggressionen äußert. "Jedes noch so kleine
Missverständnis führt häufig dazu, dass die Lage eskaliert. Der Griff
zur Waffe ist leicht. Es kommt häufig zu Toten."
Zwar habe die Unmis hat dazu beigetragen, dass etwas mehr Ruhe 
herrsche, sagt van der Kamp. "Sie gehen jetzt aktiver vor." 
Gleichwohl sei die Kritik berechtigt, dass sich die Soldaten vor 
allem in den Lagern aufhielten, zuwenig Präsenz zeigten und nicht 
entschieden genug durchgriffen. Wichtig sei, so schnell wie möglich 
eine zivile Polizei aufzubauen, um die Lage zu normalisieren.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1998 im Sudan in Darfur und 
im Süden tätig. In Nord-Darfur versorgt sie 485.000 Menschen mit 
Lebensmitteln. Im Südsudan hat die Hilfsorganisation mit dem 
Wiederaufbau begonnen. Dazu gehört der Bau von Schulen sowie Projekte
der Ernährungssicherung in den Gebieten Landwirtschaft und Fischerei.
Johan van der Kamp steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt:

Kontakt:
Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 333
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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