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Deutscher Bauernverband (DBV)

"Wirtschaftsjahr war für Bauern enttäuschend, die Erwartungen sind verhalten" - DBV-Präsident Sonnleitner stellte Situationsbericht 2010 der Landwirtschaft vor

Berlin (ots)

(DBV) Das vergangene Wirtschaftsjahr war für die
deutschen Bauernfamilien mit einem Durchschnittseinkommen von 2.050 
Euro brutto im Monat äußerst schwierig und enttäuschend. Für viele 
Bauernfamilien hat sich ihre wirtschaftliche Lage erheblich 
verschlechtert. Dies erklärte der Präsident des Deutschen 
Bauernverband (DBV), Gerd Sonnleitner, bei der Vorstellung des 
Situationsberichtes 2010 mit der wirtschaftlichen Entwicklung der 
deutschen Landwirtschaft vor der Bundespressekonferenz am 10. 
Dezember 2009 in Berlin. Seiner Einschätzung zu Folge wird auch das 
laufende Wirtschaftsjahr 2009/10 keine Verbesserungen bringen. 
Landwirte, aber auch Verbraucher müssten sich zunehmend auf die 
volatilen weltmarktbestimmten Agrarmärkte einstellen.
Im laufenden Wirtschaftsjahr stehen durch rückläufige 
Erzeugerpreise fast alle Wirtschaftsbereiche unter Druck, erklärte 
Sonnleitner. Das aktuelle Sonderprogramm Landwirtschaft der neuen 
Bundesregierung ist der richtige Weg, um den Betrieben in der 
Wirtschafts- und Finanzkrise zeitlich befristet zu helfen. Notwendig 
sind aufgrund der stark schwankenden Agrarmärkte aber auch 
"Instrumente zur Stärkung der unternehmerischen Eigenverantwortung 
und zur Krisenvorsorge", forderte Sonnleitner. In der Einführung der 
steuerlichen Risikoausgleichsrücklage für die Landwirtschaft wird ein
solches notwendiges Instrument gesehen. Auch auf die Beseitigung der 
Ungerechtigkeit beim Agrardieselsteuersatz im Vergleich zu den 
anderen EU-Ländern wird der Bauernverband weiter bestehen. 
Sonnleitner hob jedoch positiv hervor, dass die neue Bundesregierung 
die Absicht hat, die bisher zeitlich befristete Teilsenkung des 
Steuersatzes für Agrardiesel unbefristet zu verlängern. Die neue 
Bundesregierung bekenne sich zur Marktorientierung und zum 
bäuerlichen Unternehmertum. Sie nehme die Verantwortung ernst für 
eine soziale und gesellschaftliche Abfederung. Schädliche nationale 
Alleingänge in der EU, die die Wettbewerbsstellung der deutschen 
Bauern schwächten, will die Bundesregierung künftig unterlassen. Dies
gilt laut Koalitionsvertrag für Tier-, Natur- und Umweltschutz, aber 
auch für die Milchquote, stellte Sonnleitner fest.
Milchvieh- und Ackerbaubetriebe hatten im Wirtschaftsjahr 2008/09 
besonders starke Einkommenseinbußen: ihre Unternehmensergebnisse 
gingen um 45 Prozent auf 29.300 Euro (Milchbetriebe) und um 18 
Prozent auf 43.000 Euro (Ackerbaubetriebe) zurück. Dagegen konnten 
die Veredlungsbetriebe - also die Schweine- und Geflügelhalter - ihr 
Ergebnis mit 54.800 Euro deutlich verbessern nach einem "Absturz" in 
2007/08 auf 11.500 Euro je Betrieb. Die Weinbaubetriebe erreichten im
abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2008/2009 das Ergebnis des Vorjahres 
nicht, das Unternehmensergebnis ging im Durchschnitt um rund 20 
Prozent auf 39.000 Euro zurück. Bei den Öko-Betrieben verschlechterte
sich das Einkommen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr um 4.500 auf 
46.500 Euro je Betrieb. Hier haben Zahlungen aus 
Agrarumweltprogrammen bzw. Flächenprämien für den ökologischen 
Landbau aber auch etwas festere Märkte zur Stabilisierung 
beigetragen. Die Agrargenossenschaften in den neuen Bundesländern 
haben je Arbeitskraft 35.900 Euro erwirtschaftet. Die 
Nebenerwerbsbetriebe lagen beim Unternehmensergebnis bei 
durchschnittlich 4.700 Euro und damit 43 Prozent unter dem Vorjahr.
Die Auswertung nach Bundesländern weist erhebliche Unterschiede 
aus, je nach den Produktionsstrukturen in den Regionen, aber auch 
nach Produktions- und Erntebedingungen. In den Bundesländern, in 
denen die Milchproduktion eine größere Bedeutung hat, wie zum 
Beispiel in Bayern, sanken die durchschnittlichen 
Unternehmensergebnisse besonders stark. In Nordrhein-Westfalen 
dagegen, wo die Veredlung relativ stark ist, konnten die Betriebe im 
Durchschnitt ihre Unternehmensergebnisse sogar etwas stabilisieren.
Der Situationsbericht des DBV basiert auf einer repräsentativen 
Auswertung der Buchführungsergebnisse von über 19.100 Haupt- und 
Nebenerwerbsbetrieben der LAND-DATA, des Landwirtschaftlichen 
Buchführungsverbandes Kiel sowie regionaler Verbandsbuchstellen im 
abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2008/09 (1. Juli 2008 bis 30. Juni 
2009). Zudem werden in sieben Kapiteln umfangreiche Informationen zu 
aktuellen Themen wie Preisentwicklungen auf den Agrarmärkten, Klima- 
und Umweltschutz, Welternährung und Lebensmittelmärkte Perspektiven 
der erneuerbaren Energien oder zum Health Check geliefert. 
Ausführlich wird außerdem die Struktur in der Land- und 
Ernährungswirtschaft geschildert.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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