Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Sperrung von Ex-Farah-Trainer Salazar
Bielefeld (ots)
Natürlich gilt für Alberto Salazar auch die Unschuldsvermutung. Doch wäre es mehr als grob fahrlässig, wenn die Anti-Doping-Agentur der USA nach vierjähriger Untersuchung nichts Belastendes in der Hand hätte und dann während der WM den schon länger umstrittenen Leichtathletik-Coach aus dem Verkehr zieht. In den USA hat sich der Umgang mit dem Thema Doping verändert - trotz des Eiertanzes in der Causa Coleman. »Victory first« war lange das Motto der Athleten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Lange schaute da keiner so genau hin, und häufig sogar bewusst weg. In den hochbezahlten Profiligen gehörte Doping wahrscheinlich so zum Training wie Einlaufen. Muskelmast als Teil der Arbeitsplatzsicherung. Natürlich dopt keiner - oder lässt dopen. Und wenn, dann nur früher. Gesehen hat man auch nichts. Diese Wagenburgmentalität hat lange Aufdeckungen verhindert. Eine Athletin und ein Trainer haben sich offenbart. Gemütlich wird es deshalb nicht für den einstigen Marathonmann. Konstanze Klosterhalfen trainiert nicht direkt bei Salazar - aber in seinem Umfeld. Sie muss nun entscheiden, ob es auch weiterhin das Richtige ist.
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