Acrylamid zum ersten Mal im Körper direkt nachgewiesen
Warum
Pommes, Chips und Co. das Leben verkürzen
Berlin (ots) Zum ersten Mal ist es Wissenschaftlern gelungen, Acrylamid im menschlichen Körper direkt nachzuweisen. Dieser Stoff hat in Versuchen bei Tieren Krebs erzeugt und deren Erbgut geschädigt. Er steht in Verdacht, bei Menschen ähnlich zu wirken. "Auf jeden Fall sollen die Verbraucher ihr Essverhalten ändern," sagt der Nürnberger Pharmakologe Prof. Fritz Sörgel. "Denn vermutlich gibt es durch Acrylamid heute schon 50 bis 100 zusätzliche Krebstote je eine Million Einwohner. Das heißt, etwa 8.000 Deutsche könnten jedes Jahr den Bratkartoffel-Tod sterben."
Acrylamid entsteht, wenn Nahrungsmittel - die Stärke und einen bestimmten Eiweißbaustein enthalten - über 170 Grad hinaus erhitzt werden. Schwedische Forscher hatten erstmals im Frühsommer dieses Jahres auf gesundheitliche Risiken hingewiesen, die beim oftmaligen Genuss von Chips, Pommes, Toastbrot und vielerlei Nussarten entstehen können.
Im Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg-Heroldsberg sind mit dem Magazin AKTE 02 (Dienstag, 26.11.02, 22.15 Uhr in Sat.1) eine Vielzahl von Lebensmitteln untersucht worden. Darunter Popcorn, Bratkartoffeln, panierter Fisch, Leber, Lebkuchen, Pfeffernüsse, dunkles Brot und sogar die Weihnachtsgans. Nach dem Verzehr haben die Forscher Prof. Fritz Sörgel und Dr. Martina Schippers im Urin das Acrylamid nachgewiesen, das bis zu 24 Stunden im Körper bleibt. "Unser Anliegen mit den Versuchen ist es", so Institutsleiter Prof. Dr. Fritz Sörgel, "Millionen Deutschen nicht den Spaß am Genuss zu verderben, sondern ihnen konkrete Tipps zu geben, wie sie ihrer Lieblingsspeise ohne Risiko treu bleiben können."
Mehr dazu in AKTE 02/48 - REPORTER DECKEN AUF am Dienstag, 26. November 2002, 22.15 Uhr in Sat.1 Frei zur Veröffentlichung bei Quellenangabe AKTE 02
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