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Klarheit nur für neun Monate
Kommentar von Raimund Neuß zum 49-Euro-"Deutschlandticket"

Köln (ots)

Schön, dass Bund und Länder endlich Einigkeit über die Finanzierung des "Deutschlandtickets" erzielt haben. Nicht zu fassen aber, dass diese Frage nur für das laufende Jahr geklärt ist, genau gesagt also bestenfalls für neun Monate vom April bis zum Dezember. Und dann? Da haben die Verkehrsverbünde mit ihrer Kritik ganz recht: Soll das Hickhack jedes Jahr neu losgehen? Sind dann, je nachdem, was auf dem Bund-Länder-Basar herauskommt, drastische Preissprünge an jedem Neujahrstag zu erwarten? Was wäre das dann für ein Angebot?

Das einzig nachvollziehbare Motiv dafür, mit weiteren Festlegungen zu warten, wäre der Wunsch, zunächst Erfahrungen mit diesem neuartigen Angebot zu sammeln. Wie hoch werden die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen wirklich, wie viele Abokunden gewinnen sie neu? Hoffentlich viele, denn Hand aufs Herz: Zwar wird immer wieder eingewandt, in ländlichen Regionen tauge so eine bundesweite Nahverkehrspauschale nichts - aber wirklich unzumutbar weit ist der Weg zum nächsten Bus- oder Bahnhalt mit Parkmöglichkeit nur in seltenen Fällen.

Aber, das ist dann die nächste große Frage, wenn viele neue Kunden kommen: Können die dann auch ordentlich bedient werden, oder werden wir wieder chaotische Verhältnisse wie zu Zeiten des sommerlichen Neun-Euro-Tickets erleben? Mit dem Deutschlandticket haben Bund und Länder ja keineswegs eine Investitionsoffensive für Bus und Bahn verbunden. Die muss nun kommen, eben so wie eine schnelle, verbindliche Festlegung auf Kriterien, nach denen die Ticketfinanzierung langfristig berechnet und aufgeteilt werden soll.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Raimund Neuß
Telefon: 0228-6688-546
print@kr-redaktion.de

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