Alle Storys
Folgen
Keine Story von Amnesty International mehr verpassen.

Amnesty International

Todesstrafe weltweit
Statistik 2005
Mehr als 20.000 Menschen warten weltweit auf ihre Hinrichtung

Berlin (ots)

ACHTUNG REDAKTIONELLE SPERRFRIST 20.4.2006, 01:00 Uhr
Mehr als 20.000 Menschen sitzen weltweit in Todeszellen und warten
darauf, hingerichtet zu werden. Dieses Schicksal erlitten im Jahr
2005 weltweit mindestens 2.148 Menschen (2004: 3.797) in 22 (25)
Ländern, mindestens 5.186 (7.395) Menschen in 53 (64) Ländern wurden
zum Tode verurteilt. "Wie schon in vergangenen Jahren sind vier
Länder für die meisten Hinrichtungen verantwortlich. In China, dem
Iran, Saudi-Arabien und den USA starben 94 Prozent aller weltweit
Hingerichteten", sagte Oliver Hendrich, Todesstrafenexperte bei
amnesty international (ai). "Wir rufen alle betroffenen Staaten auf,
die Todesstrafe abzuschaffen und bis dahin zumindest ihre Anwendung
einzuschränken oder auszusetzen."
"Weltmeister" 2005 bleibt China mit mindestens 1.770 (3.400)
Hinrichtungen, wobei einem chinesischen Rechtsexperten zufolge die
tatsächliche Zahl bei etwa 8.000 gelegen habe. China verhängt für 68
Delikte die Todesstrafe, darunter gewaltlose Delikte wie
Steuerhinterziehung, Unterschlagung oder Drogenvergehen. Im Iran
starben mindestens 94 (159) Menschen auf staatliche Anordnung.
Saudi-Arabien richtete mindestens 86 (33) Menschen hin. Einige
wussten bis zur Hinrichtung nicht, dass sie zum Tode verurteilt
worden waren. In den USA wurden 60 (59) Menschen exekutiert. "Wir
müssen davon ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Hinrichtungen
sowie die der Todesurteile wesentlich höher ist; da wie China viele
Länder die Zahlen über die Anwendung der Todesstrafe als
Staatsgeheimnis behandeln", sagte Hendrich.
Erfreulich ist nach Ansicht von ai, dass sich der Trend zur
Abschaffung der Todesstrafe fortsetzt. 2005 haben Mexiko und Liberia
die Todesstrafe abgeschafft. Die Zahl der Staaten, die die
Todesstrafe noch anwenden, hat sich in den letzten 20 Jahren
halbiert. "Insgesamt halten noch 73 Länder an der Todesstrafe fest,
123 haben sie im Gesetz oder in der Praxis abgeschafft. Erfreulich
ist auch, dass die USA 2005 die Todesstrafe für minderjährige Täter
abgeschafft haben", sagte Hendrich. Damit war Iran ai-Informationen
zufolge das einzige Land, das 2005 zur Tatzeit Minderjährige
hingerichtet hat; von diesen mindestens acht Hingerichteten waren
zwei auch noch bei der Hinrichtung jünger als 18 Jahre.
Ein Pressebriefing mit ausführlichen Statistiken und
Länderaufstellungen zu Todesstrafe und Hinrich-tungen 2005 senden wir
Ihnen gerne per E-Mail zu.
Auf www.amnesty-todesstrafe.de/downloads.html finden Sie
verschiedene Weltkarten zur Todesstrafe, die Sie unter Angabe der
Quelle herunterladen und reproduzieren können.
Kontakt ai-Pressestelle:
Tel.: 030 - 420248-306, E-Mail:  presse@amnesty.de

Original-Content von: Amnesty International, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Amnesty International
Weitere Storys: Amnesty International
  • 08.12.2005 – 11:47

    amnesty international zum Internationalen Tag der Menschenrechte

    Berlin (ots) - Folterflüge und Entführungen: USA müssen zum internationalen Recht zurückkehren, mögliche deutsche Verantwortung muss geklärt werden! Rolle deutscher Behörden bei CIA-Flügen und Entführungsfällen El Masri und Zammar muss lückenlos aufgeklärt werden - Europäische Staaten müssen dafür sorgen, dass Entführungen, ...

  • 07.11.2005 – 12:58

    ai-Menschenrechtspreis 2005 für Monira Rahman

    Berlin (ots) - Der diesjährige Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von amnesty international (ai) geht an Monira Rahman aus Bangladesch. Die Preisträgerin ist Gründerin der Menschenrechtsorganisation "Acid Survivors Foundation", die Opfer von Säureattentaten betreut und sich für die Ächtung dieser Verbrechen einsetzt. ai vergibt den Menschenrechtspreis 2005 im Rahmen der weltweiten Kampagne "Hinsehen & ...

  • 25.05.2005 – 11:00

    Jahresbericht 2005 von amnesty international

    Berlin (ots) - Gefährliche neue Weltordnung? Internationale Gemeinschaft am Scheideweg Menschenrechte kaum noch Grundlage internationaler Politik / Folter offen geduldet und debattiert / Tödliche Gleichgültigkeit gegenüber Darfur / China weiter Hinrichtungs-Weltmeister / Erfolge beim Internationalem Strafgerichtshof und ai-Eilaktionen / UN-Menschenrechtskommission muss reformiert und ...