vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Frühlingsstimmung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt setzt sich fort - Brossardt: "Fachkräftesicherung muss höhere Priorität haben"
München (ots)
"Der bayerische Arbeitsmarkt ist weiterhin in Top-Verfassung. Die Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent im April ist nicht nur niedriger als im Vormonat (3,5 Prozent), sondern auch geringer als im Vorjahresmonat (3,6 Prozent). Anders als das Aprilwetter ist der Arbeitsmarkt weiterhin klar auf Frühling eingestellt", sagte der Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt, anlässlich der heute vorgestellten April-Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. "Bayern ist mit dem Rekordwert von knapp 5,4 Millionen sozialversicherungspflichtigen Jobs weiterhin ein Magnet für Unternehmen und Arbeitnehmer. Besonders erfreulich ist, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter steigen wird. Nach einer Prognose des Instituts IAB wird sie in Bayern in diesem Jahr um weitere 2,3 Prozent zunehmen."
Sorgen bereiten der bayerischen Wirtschaft jedoch die zunehmenden Fachkräfteengpässe: "Die Fachkräftesicherung ist kein Problem der Zukunft, sondern heute eine große Herausforderung in vielen Berufen und Regionen. Dies betrifft vor allem den MINT-Bereich sowie Gesundheits- und Pflegeberufe. Daher müssen wir der Deckung des zunehmenden Fachkräftebedarfs auf allen Ebenen höhere Priorität einräumen. Dazu gehört die stärkere Förderung der überregionalen Mobilität von Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden", erklärte Brossardt.
Die erfreuliche Arbeitsmarktentwicklung ist nach Überzeugung der vbw aber keine Selbstverständlichkeit. "Auch wenn die Konjunktur derzeit rund läuft, bleiben die großen politischen Unsicherheitsfaktoren weltweit bestehen. Und auch der Blick auf die deutsche Politik ist derzeit wenig erfreulich. Am Arbeitsmarkt soll die dringend benötigte Flexibilität eingeschränkt werden. Erst zum Tag der Arbeit wurden wieder Forderungen nach weniger Zeitverträgen und einem Rückkehrrecht in Vollzeit laut. In Deutschland sind Festanstellungen hingegen die Regel. Gut neun von zehn Beschäftigten haben unbefristete Jobs. Selbst neue Kollegen bekommen in der Privatwirtschaft zu 60 Prozent unbefristete Verträge, während dies im öffentlichen Dienst lediglich bei 40 Prozent und in der Wissenschaft nur bei 13 Prozent der Neueinstellungen der Fall ist. Und der Anspruch auf befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht in Vollzeit würde zu Planungsunsicherheit und bürokratischem Aufwand führen, was insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen schwer zu tragen ist", so Brossardt.
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