Vorwürfe: Frauen berichten erneut von sexuellen Übergriffen durch Flüchtlinge
"Report Mainz", 26.7.2016, um 21.45 Uhr im Ersten
Mainz (ots)
Die Bremer Polizei bestätigt "Report Mainz", dass es insgesamt 24 Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung auf dem mehrtägigen Kulturfestival "Breminale" gibt. Fünf Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Die mutmaßlichen Täter sind Asylbewerber aus Afghanistan im Alter zwischen 17 und 18 Jahren. 24 Geschädigte sind der Polizei namentlich bekannt. Zu den Vorfällen soll es unter anderem während des Konzerts der Ravepunkband "Alltag" am 15.7. gekommen sein. Die Band unterbrach daraufhin ihr Konzert und forderte die mutmaßlichen Täter auf, das Konzert zu verlassen.
Im Interview mit dem Politikmagazin schildern zwei 17- und 18-jährige Besucherinnen des Konzerts die Übergriffe wie folgt: "Ich wurde an den Po gegriffen ziemlich doll, und an die Hüfte, das war aber noch harmlos. Ich wurde richtig in die Brust gekniffen und teilweise in den Schritt gefasst. Und es war nicht nur so kurz 'ich hab da kurz rangefasst', sondern richtig gekniffen." Ihre Freundin ergänzt: "Ich würde sagen, dass definitiv über die Hälfte der Frauen, die auf diesem Konzert waren und relativ weit vorne standen, von diesen Typen angefasst wurden. 30 Frauen würde ich schon auf jeden Fall behaupten."
Die Mädchen haben noch während des Konzerts die Polizei gerufen und Anzeige erstattet. Die Polizei konnte daraufhin einen mutmaßlichen Hauptakteur und drei weitere Männer ermitteln und noch auf dem Gelände stellen. Die vier 18 Jahre alten Männer aus Afghanistan wurden zu polizeilichen Maßnahmen mit zur Wache genommen.
Der Leiter des Fachkommissariats für Sexualdelikte beim LKA Bremen, Harald Lührs, berichtet im Interview mit "Report Mainz": "Dass es auf einem Fest so massiv zu Übergriffen gekommen ist, das haben wir in Bremen noch nicht gehabt. Dass Gruppen Frauen gezielt umzingeln, um sie dann zu berühren, das gab es bislang in dieser Größenordnung noch nicht. Das ist eine neue Problematik mit der die Polizei entsprechend umgehen muss."
Der Islamismusexperte und Psychologe, Ahmad Mansour, berichtet gegenüber "Report Mainz", dass er dieses Phänomen aus Ländern im arabischen Raum und in anderen muslimischen Ländern seit Jahren kennt und befürchtet, dass es immer wieder auch in Deutschland zu solchen sexuellen Übergriffen kommen kann: "Das sind keine Einzelfälle. Das sind Menschen, die aus bestimmten Kulturkreisen kommen, die bestimmte Erziehungsmethoden genossen haben, die patriarchalischen Strukturen mit sich bringen, die bestimmte religiöse Verständnisse, die das begünstigen, mitbringen - und das muss erwähnt werden." Im Interview stellt er Forderungen an die Politik: "Von der Politik erwarte ich, dass der Slogan 'wir schaffen das' auch mit Inhalt gefüllt wird. Das bedeutet, dass wir flächendeckende Konzepte brauchen, um diesen Menschen Werte zu vermitteln und diese Menschen für diese Gesellschaft zu gewinnen. Da reicht nicht nur Sprache und Zugang zum Arbeitsmarkt. Wir brauchen professionelle Begleiter, die in der Lage sind, Dialogplattformen zu schaffen, diese Menschen emotional zu erreichen."
Die Leiterin des Forschungszentrums "Globaler Islam" an der Uni Frankfurt, Susanne Schröter, fordert im Interview mit "Report Mainz": "Da muss man einfach mal offenen Auges schauen, dass wir da ein Problem haben. Wenn wir das nämlich nicht machen, dann sind die AfD und die Rechtspopulisten die Einzigen die das adressieren, das, was natürlich viele Leute umtreibt und wir haben dann überhaupt keine Möglichkeit etwas zu verändern."
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