ZDF-Pressemitteilung
S p e r r f r i s t : Freitag 17.01.03, 17.00 Uhr
ZDF-Politbarometer Extra Hessen im Januar 2003
CDU in Hessen mit Chance auf absolute Mehrheit
Noch mehr als ein Drittel der Befragten unsicher
Mainz (ots)
Auch in Hessen bestimmt gut zwei Wochen vor der Wahl die schlechte bundespolitische Stimmung für die SPD die politische Landschaft. Die relative Zufriedenheit mit der Arbeit der in Wiesbaden regierenden CDU-FDP-Koalition bringt der Union in Hessen einen deutlicheren Vorsprung vor der SPD als in Niedersachsen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Landtagswahl in Hessen wäre (Projektion), dann käme die CDU, die bei der letzten Landtagswahl 1999 43,4 Prozenterreichte, jetzt auf 48 Prozent, die SPD würde nur noch 32 Prozenterhalten (1999: 39,4 Prozent), die Grünen blieben mit 10 Prozentdrittstärkste Kraft (1999: 7,2 Prozent) und die FDP bliebe mit 7 Prozent im Landtag (1999: 5,1 Prozent). Die sonstigen Parteien würden zusammen 3 Prozenterreichen. Damit hätte eine Koalition aus CDU und FDP auf jeden Fall eine klare Mehrheit, die CDU hätte sogar die Chance auf eine knappe absolute Mehrheit der Mandate.
Diese Zahlen spiegeln jedoch lediglich die Stimmungslage zum Zeitpunkt der Umfrage wieder, die Auswirkungen der verbleibenden Zeit des Wahlkampfs können noch nicht berücksichtigt sein. Auch sind sich 36 Prozent der Befragten noch nicht sicher, welche Partei sie wählen wollen.
Bei der Frage, wen die Hessen lieber als Ministerpräsidenten hätten, verfügt Roland Koch mit 45 Prozent über einen deutlichen Vorsprung vor seinem Herausforderer Gerhard Bökel, den 34 Prozentunterstützen (6 Prozent keinen von beiden und 15 Prozentweiß nicht). Bei der Bewertung auf der -5/+5-Skala die Frage "Was halten Sie von ...?", kommen Koch (+0,2) und Bökel (+0,1) jedoch auf fast gleich schwache Bewertungen. Dabei fällt die große Polarisierung auf, die Koch im Land bewirkt: Während er von den CDU-Anhängern mit sehr guten +2,8 benotet wird, bekommt er bei den SPD-Anhängern sehr schlechte -2,5. Bökel wird hingegen im eigenen Lager weniger positiv bewertet (+1,7) aber auch von den CDU-Anhängern weniger negativ (-1,0).
Eindeutig fallen die Kompetenzbewertungen bei den verschiedenen Themen aus: Beim mit Abstand wichtigsten Thema "Arbeitsplätze" trauen 43 Prozent am ehesten der CDU eine Lösung zu und nur 15 Prozent der SPD. Mehr als ein Drittel der Befragten (38 Prozent) erwartet von keiner Partei etwas oder sagt "weiß nicht". Beim zweitwichtigsten Thema "Bildung" ist der Kompetenzvorsprung der Union geringer: CDU: 39 Prozent, SPD: 26 Prozent, keine Partei/weiß nicht: 21 Prozent. Bei der Wirtschaftskompetenz, dem Thema Nummer drei, führt die CDU wiederum deutlich mit 43 Prozent vor der SPD mit 15 Prozent (keine Partei/weiß nicht: 39 Prozent).
Wie stark der bundespolitische Gegenwind für die SPD ausfällt, wird an den sehr schlechten Zufriedenheitswerten für die Bundesregierung deutlich, die auf der +5/-5-Skala lediglich einen Wert von minus 1,4 erhält. Auch die SPD-Landesopposition wird mit minus 0,4 negativ bewertet. Die Arbeit der CDU/FDP-Landesregierung erhält insgesamt eine positive Note (+0,6).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer extra Hessen wurde im Auftrag von ZDF und Hit Radio FFH von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 13. bis 16. Januar 2003 unter 1.036 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Hessen. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, dem 24. Januar 2003, nach dem heute-journal.
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