WESTPOL-Umfrage: AfD legt in NRW weiter zu, SPD und CDU Kopf an Kopf - Zeichen stehen auf große Koalition
Düsseldorf (ots)
Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl legt die AfD im aktuellen NRW-Trend weiter zu. CDU und SPD liefern sich ein Kopf an Kopf Rennen. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Fernsehmagazins WESTPOL in dieser Woche erhoben hat. Wenn bereits an diesem Sonntag gewählt würde, käme die AfD auf 12 Prozent, zwei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage im Februar. Die "Alternative für Deutschland" wäre damit drittstärkste Kraft im Land. SPD und CDU würden aktuell jeweils 31 Prozent erreichen. Im Vergleich zur letzten Umfrage verliert die CDU demnach 2 Prozentpunkte, die SPD bleibt unverändert. Die Grünen (10 Prozent) und die FDP (8 Prozent) legen jeweils einen Prozentpunkt zu, die Linke verliert einen Prozentpunkt und steht jetzt bei 6 Prozent.
Zeichen stehen auf Große Koalition
In der aktuellen Situation wäre lediglich eine große Koalition realistisch. Kein anderes Bündnis hätte eine Mehrheit. Eine Koalition mit der AfD haben die anderen Parteien bisher ausgeschlossen. Bei den Wählern in Nordrhein-Westfalen ist die Große Koalition aber nur die zweitbeliebteste. 38 Prozent wünschen sich diese Regierung. 47 Prozent hätten gerne auch weiterhin eine rot-grüne Landesregierung. Ein Bündnis aus CDU und FDP können sich 35 Prozent gut vorstellen. Ein schwarz-grünes Bündnis ist mit 34 Prozent ähnlich beliebt. Koalitionen aus drei Parteien wünschen sich dagegen weniger Wähler: Ein Bündnis aus SPD, Grünen und FDP können sich 26 Prozent vorstellen, aus CDU, FDP, Grünen 25 Prozent und aus SPD, Grünen und Linken 24 Prozent.
SPD verliert bei allen Sachthemen an Vertrauen
Infratest dimap hat weiter gefragt, welcher Partei die Wähler am ehesten zutrauen, die wichtigen Aufgaben im Land zu lösen. Hier verliert die SPD im Vergleich zu 2012 in allen Themenbereichen zum Teil deutlich. Nur im Bereich der sozialen Gerechtigkeit sehen die Wähler bei den Sozialdemokraten deutlich mehr Kompetenz, als bei den politischen Konkurrenten. 43 Prozent sind der Meinung, dass die SPD am ehesten für soziale Gerechtigkeit sorgt, nur 15 Prozent trauen das der CDU zu. Vor vier Jahren hatte die SPD im Bereich der sozialen Gerechtigkeit allerdings noch eine Zustimmung von 55 Prozent. Die CDU kann bei den Wählern in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zulegen. 44 Prozent glauben, dass die CDU eine gute Wirtschaftspolitik für NRW machen würde, nur 30 Prozent trauen das der SPD zu. Auch in der Bereichen Innere Sicherheit, Verkehr und Schuldenabbau liegt die CDU deutlich vor der SPD. Den Grünen trauen die Wähler am ehesten eine gute Energiepolitik zu. In diesem Bereich liegen sie mit 46 Prozent deutlich vor allen anderen Parteien. Gleichermaßen gering ist das Vertrauen in SPD (25 Prozent) und CDU (26 Prozent) in der Flüchtlingspolitik. Sieben Prozent vertrauen da am ehesten der AfD. Jeder dritte Befraget (31 Prozent) ist allerdings der Meinung, keine Partei bekomme die Flüchtlingssituation in den Griff.
Zufriedenheit mit Kraft hoch, Laschet und Lindner holen auf
Mit der Arbeit der Ministerpräsidentin sind 65 Prozent (+6) der Wähler in NRW zufrieden. Auf Platz zwei folgt Christian Lindner, mit 48 Prozent (+17). Um 11 Prozentpunkte zulegen kann Armin Laschet (38). Mit der Arbeit von Innenminister Ralf Jäger sind 27 Prozent der Wähler zufrieden. Der Mehrheit der Wähler ist mit seiner Arbeit nicht zufrieden. Sieben Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des nordrhein-westfälischen AfD-Vorsitzenden Marcus Pretzell zufrieden. Der großen Mehrheit ist er Politiker gänzlich unbekannt. Wenn die Nordrhein-Westfalen die Ministerpräsidentin direkt wählen könnten, würden sich 58 Prozent (-3) für Hannelore Kraft entscheiden und 28 Prozent (+7) für Armin Laschet.
Für den NRW-Trend hat Infratest dimap in dieser Woche 1.002 Wählerinnen und Wähler in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt. Ihre Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.
Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 22.05.2012, 19:30 Uhr) ab 14 Uhr zur Veröffentlichung frei.
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