WDR-Wirtschaftsmagazin "markt": Euro-Befürworter für Aufweichung des Stabilitätspaktes
Köln (ots)
In der Diskussion um den Euro- Stabilitätspakt werden jetzt auch unter den Euro-Befürwortern die Stimmen lauter, die sich für weniger starre Defizitregeln aussprechen. Der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger, der zu den maßgeblichen Euro-Befürwortern gehört, verlangte im WDR- Wirtschaftsmagazin "markt", dass die Politik über die Grundlagen des Stabilitätspaktes nachdenken müsse. Es könne nicht richtig sein, sich sklavisch an die drei Prozent-Marke zu halten, sagte Bofinger. Gerade in der Bundesrepublik habe es gefährliche Folgen für Wachstum und Beschäftigung, wenn die öffentlichen Haushalte in Zeiten einer Konjunkturflaute ihre Ausgaben drastisch reduzierten und so die Investitionen schwächten. Bofinger warnte vor einer Deflation, also einer Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und sinkenden Löhnen. Der Wirtschaftswissenschaftler schlägt eine Modifizierung des Stabilitätspaktes vor. Als Richtgröße für das Defizitkriterium solle nicht das nominale Haushaltsdefizit verwendet werden, sondern das konjunkturbereinigte. Dann würde die Bundesrepublik lediglich ein Defizit von 1,6 Prozent aufweisen, so Bofinger im WDR - und das Mastricht-Kriterium damit klar erfüllen.
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