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Familienministerin Schmidt sagt der Kinderarmut den Kampf an

Köln (ots)

Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) hat im
WDR Fernsehen einen verstärkten Kampf gegen Kinderarmut angekündigt.
In der Sendung "ServiceZeit Familie" (WDR Fernsehen, Mittwoch,
18.20-18.50) sprach sich die Ministerin für einen Zuschlag zum
Kindergeld aus, wenn das Einkommen der Eltern für den Lebensunterhalt
der Kinder nicht ausreiche. Derzeit prüfe sie mit ihrer Amtskollegin,
Bundessozialministerin Ulla Schmidt, verschiedene
Finanzierungsmodelle. Die Bekämpfung der Kinderarmut sei "ein
Projekt, ich hoffe nicht für die nächsten 20 Jahre, aber für die
nächsten zehn, zwölf Jahre auf jeden Fall." Jetzt jedoch müsse der
Anfang gemacht werden, sagte Schmidt. In der Bundesrepublik
Deutschland sind nach Angaben der Ministerin 1,1 Millionen Kinder auf
Sozialhilfe angewiesen.
Die Familienministerin will sich zudem in einem neuen "Bündnis für
Arbeit" für familienfreundlichere Arbeitsplätze einsetzen. Außerdem
sollen familienpolitische Leistungen Thema von Tarifgesprächen
werden. "Statt über generelle Arbeitszeitverkürzungen zu reden,
könnten wir doch mal sagen, diejenigen, die am meisten auf
Arbeitszeitverkürzungen angewiesen sind, sind die, die zusätzlich
Kinder zu betreuen haben," so Schmidt. Konkret schlug sie vor, Eltern
für die Zeit der Kinderbetreuung eine Reduzierung der
Wochenstundenarbeitszeit bei gleichem Einkommen anzubieten. "Solche
Lösungen gibt es in anderen Ländern, gab es auch in der ehemaligen
DDR. Es wäre schön, wenn wir uns da etwas abschauen würden."
Nach ihren ersten 100 Tagen im Amt der Familienministerin, sagte
Schmidt, die sich selbst als "Familientier" bezeichnete, "der am
wenigsten positive Umstand" ihres neuen Amtes sei, dass sie nun eine
Wochenend-Ehe führen müsse.
Ihre Fragen beantwortet 
Uwe-Jens Lindner
WDR Pressestelle
Tel. 0221/220-8475

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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