"Vorwurf Kindesverwahrlosung - 10 Kinder sollen ins Heim": // WDR-Reihe "Menschen hautnah" porträtiert kinderreiche Familie
Köln (ots)
WDR Fernsehen, Mittwoch, 30. Juni 2004, 22.30 - 23.15 Uhr
"Wir bekommen doch nicht so viele Kinder, um sie dann ins Heim zu stecken", sagt Herr Schmitz, Vater von 13 Kindern. Die Nachbarn der Familie haben sich massiv über die Erziehung der Kinder beschwert. Sie würden betteln, bekämen nicht genügend zu essen und zu trinken, außerdem hätten sie auch keine ausreichende Kleidung. Tatsächlich können die Kinder der Familie Schmitz, die im Schulalter sind, kaum lesen, fehlen häufig im Unterricht. Sie sind mental zurück geblieben. Mit 13 Kindern - das steht fest - ist die Mutter überlastet.
Das Bonner Jugendamt reagiert und weist zwei Kinder ins Heim ein, mit der Überlegung, den Eltern noch weitere 8 Kinder zu entziehen. Doch die wehren sich und haben einen Teilerfolg beim Familiengericht: die beiden Jungen bleiben im Heim, alle übrigen zunächst zu Hause. Eine schwierige Situation. Wie wird das Wohl der Kinder dort gewährleistet, wie sollen die Eltern mit den Vorwürfen umgehen, wie weitere Fehler vermeiden, die vor Gericht entscheidend sein können?
Gegen Hilfen von außen hat sich das Ehepaar Schmitz gewehrt, so lange es konnte. Die Mutter hat ihre eigenen Erfahrungen gemacht, sie war früher selbst im Heim. Der Vater, der gerade eine Stelle als Müllwerker angenommen hat, unterstützt seine Frau gegenüber dem Jugendamt. Ausgelöst durch diesen Stress hat Frau Schmitz ihr 14. Kind als Frühchen zur Welt gebracht.
In dieser angespannten Situation beschließt das Gericht, die Eltern zunächst auf Erziehungsfähigkeit zu testen und verordnet eine sozialpädagogische Familienhilfe. Diesmal haben die Schmitz die Hilfe angenommen, auch weil es wohl die letzte Chance vor der Heimeinweisung fast aller Kinder ist. Nun wird das Gericht erneut entscheiden.
WDR-Autorin Sibylle Plogstedt gelang es, den Kampf der Familie mit den eigenen Problemen und mit den Ämtern hautnah mit der Kamera zu begleiten. (Redaktion: Wilfried Prill)
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