ARD-Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin: Zwei Drittel der Deutschen halten Kapitalismus-Kritik für berechtigt - Aber 73 Prozent sehen darin ein Wahlkampfmanöver
Köln (ots)
(Achtung Redaktionen: Hochaktuelle Daten! Befragungstag heute!)
Die Kritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering an der Macht des Kapitals und der einseitigen Orientierung der Wirtschaft an ihren Gewinnen zu Lasten von Arbeitsplätzen halten zwei Drittel der Bundesbürger (66 Prozent) für berechtigt. 25 Prozent sehen das nicht so. Dies ist das Ergebnis einer Extra-Umfrage des ARD- DeutschlandTrends für das ARD-Morgenmagazin (Das Erste, 20.04.05, 5.30 bis 9.00 Uhr), die das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap unter 810 Befragten am 19. April 2005 durchgeführt hat.
Gleichwohl glaubt eine deutliche Mehrheit von knapp drei Vierteln der Deutschen (73 Prozent), dass es der SPD mit der Kapitalismus- Kritik nicht wirklich darum geht, eine Debatte über Fehlentwicklungen in der deutschen Wirtschaft anzustoßen, sondern eher darum, die Wahlchancen bei der bevorstehenden Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Den Erfolg damit schätzen die meisten jedoch gering ein: Über zwei Drittel der Bundesbürger (68 Prozent) glauben nicht, dass die Unternehmensschelte dazu beiträgt, die Wahlchancen der Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. Nur 28 Prozent glauben daran.
Angesichts der Maßnahmen der Bundesregierung zum Umbau der Sozialsysteme in den letzten Jahren meint über die Hälfte der Deutschen (56 Prozent), dass die Kritik der SPD an der Wirtschaft unglaubwürdig ist. 40 Prozent sind anderer Meinung. Bei der Frage, ob die Kapitalismus-Kritik Münteferings dem Standort Deutschland schade, sind die Bundesbürger gespalten: 49 Prozent bejahen dies, 46 Prozent verneinen die Frage.
Befragungsdaten: Fallzahl: 810 Beragte Erhebungszeitraum: 19. April 2005 Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe Fehlertoleranz: 1,5* bis 3,5** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Rückfragen Beate Philipp, WDR-Chefredaktion, 0172/2530032 Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, 0221/220-2770
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