VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Dr. Hubert Burda: Geplantes Verbot zum Telefonmarketing kostet 400.000 Arbeitsplätze
Berlin (ots)
Gegen die Radikalbeschränkung des Telefonmarketings hat sich erneut Dr. Hubert Burda, Präsident des Verbandes der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ), ausgesprochen. Im Hinblick auf die anstehende Entscheidung im Bundestag über die Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb stellte Dr. Burda fest: "Der Gesetzesentwurf ist nicht nur verfassungswidrig, er ist zudem in grober Weise presse- und wirtschaftsfeindlich". Dr. Burda weiter: "Der Entwurf vergibt die Chance, an moderne ausländische Standards anzuschließen und die Wirtschaft nach ausländischen Vorbildern zu fördern."
Durch die Novellierung würde für alle Wirtschaftszweige gesetzlich ausdrücklich ein grundsätzliches Verbot der Telefonakquise verankert. Von der Presse bis zum Handwerker: Grundsätzlich darf in Zukunft niemand beim Verbraucher anfragen, ob etwas für ihn getan werden kann. Der Presse beispielsweise wird es anders als im Ausland nicht ermöglicht, Personen, die ein Abonnement gekündigt haben, telefonisch nach ihren Gründen zu befragen. "Es soll uns in Deutschland weitgehend untersagt werden, unser Wissen über Kunden und Märkte mittels moderner Technologien auszubauen und zu verwerten", stellt der VDZ Präsident fest. "Das ist nicht akzeptabel. Man darf nicht Wirtschaftsförderung predigen und sie dann rigoros und unnötig verhindern."
Die geplante Regelung habe zur Folge, dass die deutschen Unternehmen Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, um von dort aus in Deutschland zu akquirieren, erklärte Dr. Burda. Insbesondere das benachbarte Ausland, osteuropäische Länder wie Estland oder Slowenien aber auch Indien würden von dieser Entwicklung profitieren. Dort verfügt man bereits über eine große und wachsende Industrie, die für westliche Unternehmen telefonisch Aufträge wirbt. Dr. Burda: "Es ist nicht zu begreifen dass eine Gesetzesnovelle durchgesetzt werden soll, die rund 400.000 Jobs ins Ausland verlagern wird. Was hier betrieben wird, ist bewusstes Outsourcen von Arbeitsplätzen, und das bei der heute schon katastrophalen Arbeitslosigkeit."
Daher fordert der VDZ-Präsident zum berechtigten Schutz der Verbraucher die gesetzliche Verankerung der "Robinsonliste". Entsprechend der in Deutschland gängigen Praxis, können sich Personen oder Haushalte, die keine Anrufe dieser Art empfangen wollen, in diesen Listen registrieren lassen. Dies sei ein zuverlässiges Verfahren, das von Verlagen, der gesamten Wirtschaft und vom Kunden gleichermaßen respektiert werde, so Dr. Hubert Burda. Es gäbe keinen Grund, dieses funktionierende Prinzip der Selbstkontrolle aufzugeben und durch Überregulierung die deutsche Wirtschaft nachhaltig zu schädigen.
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