Der Ausverkauf beginnt: Deutschland AG auf Konkurs
Berlin (ots)
"Die Regierung unternimmt alles, um Arbeitsplätze im Gesundheitswesen zu vernichten. Das widerspricht nicht nur den selbst gesteckten Zielen in der Koalitionsvereinbarung, für mehr Beschäftigung zu sorgen. Die Koalition gefährdet mit ihren konfusen Sparbemühungen auch massiv die Versorgung der Patientinnen und Patienten", so Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zu den Plänen von Bundesgesundheitsministerin Schmidt, die Budgets für Ärzte und Krankenhäuser im nächsten Jahr auf dem Stand von 2002 einzufrieren. "Das Kanzlerwort zählt im Gesundheitswesen offensichtlich nicht viel. Denn durch die angekündigte Nullrunde wird das Versprechen der Koalition, dem Ärztemangel entgegen zu wirken und 'unzumutbare Belastungen' in Kliniken und Praxen zu vermeiden, Makulatur. Das, was jetzt geschieht, ist glatter Wortbruch und führt zum Ausverkauf unseres Gesundheitswesens", kritisierte der Ärztepräsident.
Katastrophale Folgen seien vor allem im Osten Deutschlands zu befürchten, wo schon jetzt viele Arztpraxen am wirtschaftlichen Abgrund stünden. "Ich befürchte ein großes Praxensterben. Die Arbeitsplätze Tausender von Arzthelferinnen sind in Gefahr, wenn die Pläne der Regierung Realität werden", sagte Hoppe. Auch in den Krankenhäusern werde die Personalschraube weiter heruntergedreht werden. "Wenn unter den Bedingungen des neuen Fallpauschalensystems noch mehr Finanzmittel gestrichen werden, ist eine humane Krankenhausversorgung kaum mehr möglich. Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Assistenzberufe im Gesundheitswesen werden dann noch mehr arbeiten müssen, noch häufiger gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen, noch mehr unbezahlte Überstunden leisten müssen und noch mehr als bisher schon mit Burnout-Syndrom aufgeben. Diese Politik des Ausverkaufs führt zur völligen Demotivation der Berufe im Gesundheitswesen, eine humane Patientenversorgung auf dem heutigen Niveau wird unmöglich gemacht. Das ist dann tatsächlich der Kollaps im Gesundheitswesen", so Hoppe.
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