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Bundesärztekammer

"Rückgang des Tabakkonsums positiv sehen" - Hoppe: Präventiver Effekt spart Behandlungskosten

Berlin (ots)

Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich
Hoppe warnt davor, die Tabaksteuer allein unter rein fiskalischen
Gesichtspunkten zu betrachten. "Ein Rückgang der Tabaksteuereinnahmen
ist ein Indiz dafür, dass durch die bereits erfolgten
Steueranhebungen viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche,
vom Rauchen abgehalten werden. Über diesen präventiven Effekt sollten
wir uns freuen und nicht gleich wieder in Schwarzmalerei verfallen",
sagte Hoppe zur neuerlichen Diskussion über die Verwendung der
Tabaksteuereinnahmen zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen
in der gesetzlichen Krankenversicherung. Es zeige sich jetzt, dass
die Forderung der Ärzteschaft nach einer einmaligen, spürbaren
Tabaksteuererhöhung richtig gewesen sei. "Eine Anhebung auf einen
Schlag hätte gar nicht erst die Diskussionen aufkommen lassen, die
wir jetzt bei dem dreistufigen Verfahren erleben", so Hoppe. Die
Ausgliederung der versicherungsfremden Leistungen aus der GKV müsse
zur Not auch mit anderen Steuermitteln finanziert werden. "Es dürfen
nicht schon wieder die Patienten dafür bluten, dass die Politik nicht
in der Lage ist, vernünftige Lösungen zur Finanzierung
familienpolitischer Leistungen zu finden", forderte der
Ärztepräsident.
Mit einem Rückgang des Tabakkonsums habe die Politik rechnen
müssen. "Studien der Weltbank konnten nachweisen, dass
Preiserhöhungen auf Tabakwaren zu einem spürbaren Absinken des
Konsums führen. Das mag dem Finanzminister nicht gefallen, ist aber
dennoch in volkswirtschaftlicher Hinsicht positiv zu werten. Denn der
Rückgang des Tabakkonsums führt mittelfristig zu geringeren
Behandlungskosten für die Folgeerkrankungen des Rauchens sowie zu
weniger Arbeitsunfähigkeitstagen und Frühverrentungen", sagte Hoppe.
Derzeit belaufen sich die krankheitsbedingten Kosten des Rauchens auf
17,3 Mrd. EUR jährlich. Über 110.000 Bundesbürger sterben jedes Jahr
an den direkten Folgen des Rauchens.
Mit entsprechenden Entwöhnungsprogrammen könnten Ärzte
aufhörwillige Raucher professionell unterstützen und begleiten,
erklärte Hoppe. "Unsere Bemühungen können aber nur dann erfolgreich
sein, wenn die Politik die Rahmenbedingungen schafft, die gerade
jungen Menschen den Einstieg in die Tabakabhängigkeit erschweren und
Betroffenen den Ausstieg erleichtern. Die Aufklärung über die
Gefahren des Rauchens muss bereits im Kindesalter beginnen", forderte
der BÄK-Präsident. Deshalb sei ein umfassendes Präventionskonzept
notwendig.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel.: (030) 4004 56-700

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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