"Pisa-Ruck" zeigt Wirkung bei Grundschülern
Hamburg (ots)
Die vergleichsweise guten Leistungen der deutschen Schüler in der internationalen Grundschulstudie Iglu (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung), sind nach Meinung des Deutschlandchefs der Studie auch auf einen "Pisa-Ruck" zurückzuführen. Das erklärt der Dortmunder Bildungsforscher Wilfried Bos in der ZEIT. "Eltern, Lehrer und Politiker achten seitdem mehr darauf, dass die Schüler auch wirklich etwas lernen." Die Wirkung von Pisa zeige sich auch daran, dass sich in Deutschland die Leseförderung im Elternhaus merklich verbessert habe.
Ein entscheidender Grund für die Verbesserung Deutschlands im internationalen Vergleich sei, dass an den Grundschulen moderner unterrichtet werde als an den weiterführenden Schulen. "Außerdem sind die Grundschullehrer gezwungen", sagt Bos weiter, "sich unterschiedlich starken Kindern individuell zuzuwenden. Sie können schwächere Kinder - im Unterschied etwa zu Gymnasiallehrern - nicht abschieben."
Für die Grundschulstudie Iglu, deren zweite Auflage an diesem Mittwoch veröffentlicht wird, haben Bildungsforscher die Leseleistungen zehntausender Schüler aus mehreren Dutzend Ländern der Welt untersucht. Deutschland hat seine Werte im Vergleich zur letzten Runde der Studie vor fünf Jahren verbessert und landet dieses Mal im oberen Viertel; kein anderes Land der Europäischen Union kann bessere Werte vorweisen. Das Pisa-Siegerland Finnland hat sich an der Grundschulstudie nicht beteiligt. Für die Iglu-Studie werden Viertklässler getestet. Für die Pisa-Studie, deren neueste Ergebnisse kommende Woche veröffentlicht werden, werden Fünfzehnjährige getestet.
Wilfried Bos ist Direktor des Instituts für Schulentwicklung an der Technischen Universität Dortmund.
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