„Wir brauchen mehr als bloßes Mittelmaß“
Die Ergebnisse hatten sich leider bereits abgezeichnet: 25 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland haben nur rudimentäre oder niedrige Kompetenzen in Mathematik, fast 30 Prozent sind es in den Naturwissenschaften. Das ist das Ergebnis der internationalen Vergleichsuntersuchung TIMSS 2023, die heute vorgestellt wird. Insgesamt liegen die deutschen Ergebnisse im internationalen Mittelfeld. Positiv wird gewertet, dass die Ergebnisse trotz Corona-Pandemie seit 2019 stabil geblieben sind, doch Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen, fordert einen entschlossenen Schritt nach vorne.
Berlin, 04. Dezember 2024. „Wir brauchen mehr als bloßes Mittelmaß“, kommentiert Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen die Ergebnisse der Untersuchung. „Vor allem können wir uns nicht damit zufriedengeben, dass ein Viertel der Kinder in Deutschland am Ende ihrer Grundschulzeit nur rudimentäre oder niedrige mathematische Kompetenzen hat. Das ist zu viel, das muss sich endlich ändern.
Ändern können wir dies, indem wir bereits in der Kita mit der MINT-Bildung beginnen. Denn die Grundlage dafür, dass Kinder die Regelstandards in Mathematik und Naturwissenschaften in der Schule erreichen, werden in der Kita gelegt. Was dort nicht passiert, können Kinder später nur schwer wieder aufholen. Dafür braucht es ausreichend und gut qualifizierte pädagogische Fachkräfte in den Kitas, die bei Kindern wichtige Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften fördern.
Mich beschäftigt besonders, dass Kinder aus benachteiligten Haushalten in Deutschland deutlich schlechter abschneiden als Kinder aus besser gestellten Haushalten. Auch hier müssen wir bereits vor der Schule ansetzen und in der Kita die Grundlagen legen. Nur so werden wir es hinkriegen, eine Chancengleichheit zu schaffen, die jedem Kind eine faire Möglichkeit auf Bildung bietet, unabhängig von der familiären Herkunft.“
Zum Hintergrund
TIMSS steht für Trends in International Mathematics and Science Study und ist eine international vergleichende Schulleistungsuntersuchung. Sie ermittelt die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende der 4. Klasse in den Unterrichtsfächern Mathematik und Sachunterricht sowie Informationen zu ihrem Lern- und Lebensumfeld durch die Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen. Die wissenschaftliche Leitung für Deutschland liegt im Arbeitsbereich Evaluation von Bildungssystemen an der Universität Hamburg.
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