Breites gesellschaftliches Bündnis fordert: Tempolimit auf Autobahnen muss als Sofortmaßnahme einer neuen Bundesregierung kommen
Berlin (ots)
- Bündnis für ein Tempolimit auf 14 Organisationen angewachsen: Gewerkschaft der Polizei, Sozialverband VdK, Naturschutzbund Deutschland und Fußgänger-Verband FUSS e.V. neu dabei
- Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen und Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h außerorts ist wichtigste sofort wirksame Klimaschutzmaßnahme und rettet viele hundert Menschenleben pro Jahr
- Umweltbundesamt hat die Wirksamkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen und Absenkung außerorts auf bis zu 11,7 Mio. Tonnen CO2 Einsparung pro Jahr berechnet
Die Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen, die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h außerorts sowie weitreichende Erleichterungen bei Tempo 30 innerorts müssen Sofortmaßnahmen einer neuen Bundesregierung werden. Dies fordert ein auf 14 Organisationen angewachsenes gesellschaftliches Bündnis rund einen Monat vor der Bundestagswahl von allen demokratischen Parteien. Rund 63 Prozent der Menschen in Deutschland sind Umfragen zufolge für ein Tempolimit auf Autobahnen. Ein Tempolimit kann kostengünstig und sofort wirksam das Klima schützen und gleichzeitig unzählige Menschenleben auf deutschen Straßen retten.
Das von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) initiierte Aktionsbündnis besteht seit 2019. Neu im Bündnis sind: die Gewerkschaft der Polizei (GdP), der Sozialverband VdK Deutschland, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der FUSS e.V.. Außerdem im Bündnis sind der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Changing Cities e.V., Greenpeace Deutschland, Hannovair, die Initiative für sichere Straßen, Klimaschutz im Bundestag, der Verbund Service und Fahrrad (VSF), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD).
Zitate ausgewählter Bündnispartner:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes beweisen: Mit einem Tempolimit 100/80/30 lassen sich pro Jahr 11,7 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Allein diese einzige Maßnahme könnte rund ein Drittel der Klimalücke im Verkehrssektor bis 2030 schließen. Sollte die neue Bundesregierung hier nicht tätig werden, werden wir das Tempolimit mit unseren laufenden Klimaklagen durchsetzen."
Ragnhild Sørensen, Pressesprecherin von Changing Cities: "Ein Tempolimit 100/80/30 bedeutet weniger CO2-Emissionen und mehr Verkehrssicherheit - und das ohne nennenswerte Kosten. Selbst diejenigen, die skeptisch sind, profitieren wie alle von besserer Luft und sicheren Straßen!"
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: "Umfragen zeigen, dass eine deutliche Mehrheit hierzulande ein Tempolimit auf Autobahnen befürwortet. Deshalb muss sich eine neue Bundesregierung endlich von der Autolobby emanzipieren. Das Tempolimit ist eine einfache, sozial verträgliche und sofort wirksame Maßnahme zur CO2-Reduktion. Als BUND fordern wir ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts."
Wulf Hoffmann, Vorstandsmitglied VOD: "Jede Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit führt zu weniger getöteten oder schwerstverletzten Verkehrsopfern. Mit Tempolimits steht hierfür ein einfacher und effektiver Weg zur Verfügung. Wir fordern daher zur Annäherung an die Vision Zero: Tempolimit max. 130 km/h auf Autobahnen, Regelgeschwindigkeit auf Landstraßen 80 km/h und innerorts 30 km/h."
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD: "In Deutschland sterben täglich acht Menschen im Straßenverkehr, über tausend werden verletzt. Hinter diesen Zahlen stehen Familien und Freunde, die durch tragische Verluste auseinandergerissen werden. Nur mit einem Tempolimit kommen wir der Vision Zero endlich näher: Langsameres Fahren kann helfen, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Die nächste Bundesregierung muss hier endlich handeln!"
Michael Mertens, stellvertretender Bundesvorsitzender der GdP: "Wir stehen hinter generellen Geschwindigkeitsbeschränkungen, außer- wie innerorts. Dabei denken wir nicht nur an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden, sondern auch an den Arbeitsschutz der Polizei. Sei es bei der Beseitigung von Gefahrenstellen, der Sicherung von Unfallorten oder der Verkehrskontrolle - überhöhte Geschwindigkeiten und unkontrolliertes Fahren erhöhen hier die Risiken für die Polizistinnen und Polizisten erheblich."
Roland Stimpel, Vorstand FUSS e.V.: "Jeden Tag werden auf Deutschlands Straßen 80 Fußgängerinnen und Fußgänger verletzt oder getötet. Hohes Fahrtempo gefährdet vor allem alte Menschen und Kinder. Bei 30 statt 50 fallen viele Unfälle leichter aus oder passieren überhaupt nicht."
Links:
Zur Studie des Umweltbundesamts: https://ots.de/G3MX5X
Zur Umfrage des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung für ein Tempolimit auf Autobahnen: https://l.duh.de/p250128
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de
Ragnhild Sørensen, Pressesprecherin Changing Cities
0171 5357734, ragnhild.soerensen@cha...cities.org
Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik BUND
030 27586-467, jens.hilgenberg@bund.net
Wulf Hoffmann, Vorstandsmitglied VOD
039222 2085, 0176 61634519, wulf.hoffmann@fevr.ngo
Anne Fröhlich, Pressereferentin VCD
030 280351-14, presse@vcd.org
Gewerkschaft der Polizei - Bundesvorstand
030 399921-113, gdp-pressestelle@gdp.de
Roland Stimpel, Vorstand FUSS e.V.
0163 1833508, roland.stimpel@fuss-ev.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
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