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Bundeszahnärztekammer

GOZ - "Jubiläum" alles andere als ein Grund zum Feiern

Berlin (ots)

Es ist ein historisches Datum, ein echtes Jubiläum,
aber alles andere als ein Grund zum Feiern: Heute vor 15 Jahren wurde
die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) erstmals offiziell
veröffentlicht, ehe sie zum 1. Januar 1988 in Kraft trat. Als Basis
für die Kostenerstattung im privatzahnärztlichen Bereich sollte sie
über den Punktwert ein Gebührenmodell schaffen, das über Anpassungen
an die jeweilige wirtschaftliche Entwicklung mit den Erfordernissen
der Zeit Schritt halten könnte. "Von diesem durchaus ehrenwerten
Vorhaben ist nichts geblieben, das einzig Bemerkenswerte am heutigen
Stichtag ist der 15-jährige Stillstand in der GOZ",  konstatiert der
Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dr. Jürgen Weitkamp.
"Für uns Zahnärzte ist es deshalb ein trauriges Jubiläum."
Knackpunkt ist der in § 5, Abs. 1, Satz 3 auf 11 Pfennige
festgeschriebene und bis heute (!) unveränderte Punktwert: "...dem
Punktwert (kommt)...die Funktion zu, den Wert der Punktzahlen im
Preisgefüge anderer Dienstleistungen zu bestimmen", heißt es in der
damaligen amtlichen Begründung, "... der Punktwert wird anhand der
wirtschaftlichen Entwicklung von Zeit zu Zeit überprüft und je nach
Datenlage eventuell nach oben oder nach unten angepasst werden
müssen." Als politisch relevant hat sich in dieser Begründung bloß
das Wörtchen "eventuell" erwiesen, denn passiert ist bekanntermaßen
gar nichts.
"Wir wollen in diesem Zusammenhang keine Vergleiche mit der
Honorarentwicklung anderer Heilberufe oder der freien Berufen
anstellen", so der GOZ- Vorstandsbeauftragte Dr. Tycho Jürgensen,
"obwohl das unsere missliche Situation noch stärker verdeutlichen
würde."
Die Sachlage spreche für sich selbst: Auf Basis der
Preis-Entwicklung für Dienstleistungen ist der Index seit
Inkrafttreten der GOZ bis heute um 44,7 Prozentpunkte angestiegen.
Der Punktwert allerdings blieb unverändert.
Auf diese Faktenlage hat die BZÄK zuletzt in einem offenen Brief
im Vorfeld der Wahlen die mit Gesundheitspolitik in Bundestag und
Bundesrat befassten Abgeordneten noch einmal hingewiesen und eine
unabhängige Expertenkommission gefordert. Es kann also nicht auf
Unwissenheit zurückgehen, dass sich an dieser Front erkennbar auch
heute nichts tut. Vor dem Gesetz sind alle gleich, aber in der
Politik sind einige halt gleicher. Oder anders ausgedrückt: Bewegung
in der Politik kann man auch vortäuschen, indem man schneller als
sonst auf der Stelle tritt...
Für Rückfragen:
René Krousk_ 
Justiziar der Bundeszahnärztekammer
Tel: 030 - 40005 -110
Fax: 030 - 40005 -119
e-mail:  r.krousky@bzaek.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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