Deutscher Philologenverband e.V.
Deutscher Philologenverband warnt Berliner SPD vor Griff in die bildungspolitische Mottenkiste
Berlin (ots)
Vor einem Rückfall in überwunden geglaubte Strukturdebatten und vor einem neuen Schulkampf in Berlin hat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gewarnt. Insbesondere wandte er sich gegen den am Wochenende auf dem Berliner SPD-Parteitag zur Abstimmung stehenden bildungspolitischen Leitantrag, wonach in Berlin eine Einheitsschule bis zur 10. Klasse eingeführt werden solle und keine weiteren grundständigen Gymnasien eingeführt werden dürften.
Wörtlich sagte der DPhV-Vorsitzende: "Damit droht Berlin der endgültige Abstieg im internationalen Leistungsranking. Ein erneuter Schulkampf würde alle konkreten Bemühungen um Verbesserungen im Unterricht und um mehr Leistungsorientierung konterkarieren und unterlaufen! Mit einer Einheitsschule bis zur 10. Klasse wird Berlin bei PISA leistungsmäßig noch weiter zurückfallen!" Er verwies auch darauf, dass alle Länder, die bei den PISA-Studien schlechter als Deutschland abgeschnitten haben, integrierte Schulsysteme aufweisen. Unverständlich nannte es Meidinger, dass sich der bildungspolitische SPD-Leitantrag ausdrücklich gegen weitere grundständige Gymnasien in Berlin ausspreche, obwohl viele Eltern dies wünschten. Damit stelle die SPD die Ideologie über den Willen der Betroffenen.
Gerade die Leistungssteigerung bei den Gymnasien habe bei der PISA-Folgestudie 2003 zu beachtlichen Verbesserungen, etwa im mathematischen Bereich um über 50 Punkte geführt.
"Erfolgreiche Schularten zerschlagen und auf in Deutschland gescheiterte Modelle wie die Gesamtschule setzen - das kann doch wohl nicht ernsthaft das SPD-Konzept für ein leistungsfähigeres Schulwesen sein!", betonte der DPhV-Vorsitzende abschließend.
Er appellierte an den SPD-Parteitag, die entsprechenden Anträge nochmals zu überarbeiten, um einen letztlich auch der SPD schadenden Schulkampf in Berlin zu vermeiden!
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