Wolfgang Gerhardt: Keine Regierungsbeteiligung "auf Teufel komm raus" / FDP-Fraktionschef im PHOENIX-Sommerinterview
Berlin (ots) - Zurückhaltend äußert sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt zu möglichen Koalitionen nach der Bundestagswahl im PHOENIX-Sommerinterview. Es sei sinnvoll, "die Türen nicht zuzuschlagen zu CDU/CSU und SPD", aber zunächst müsse vor allem die FDP stärker werden. Anliegen der FDP sei nicht eine Regierungsbeteiligung "auf Teufel komm raus", so Gerhardt, "es muss Sinn machen, es muss eine Perspektive geben, sonst bleiben wir in der Opposition." Zu den Koalitionsmöglichkeiten erklärte Gerhardt , die FDP sei nicht für eine Ampelkoalition zu haben. In einer solchen Konstellation es sei nicht vorstellbar, die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der FDP umzusetzen.
Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag plädiert dafür, die Finanzierung des Wiederaufbaus in den von der Flut betroffnen Bundesländern, durch Einsparungen im Bundeshaushalt zu erreichen: "Aus einem Bundeshaushalt kann man Soforthilfe erwirtschaften, das ist überhaupt keine Frage, dass das möglich wäre."
Zu einer möglichen Beteiligung einer von der FDP mitgetragenen Bundesregierung an einem militärischen Einsatz gegen den Irak sagt Gerhardt, dass man als Verbündeter der USA dem Partner zu einer nüchternen Analyse raten könne, denn auch die Weltmacht USA könnte sich überheben. "Bei einseitigem Vorgehen darf der europäische Partner auch sagen, dass ist uns zu risikoreich", so Gerhardt.
PHOENIX sendet das Sommerinterview mit Wolfgang Gerhardt heute, Montag, 26. August 2002, um 17.45 Uhr.
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