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Deutscher Bauernverband (DBV)

Bodenschutz-Richtlinie wird bürokratische Lawine auslösen - Massive Kritik des DBV am Abstimmungsergebnis des EU-Parlaments

Berlin (ots)

Das Plenum des Europäischen Parlaments hat in
erster Lesung an der umstrittenen Bodenschutzrichtlinie festgehalten 
und diese auf Vorschlag des Umweltausschusses sogar noch weiter 
verschärft. Hiermit setzt sich das Europaparlament für die Schaffung 
eines bürokratischen Monstrums ein, ohne dem Bodenschutz zu dienen, 
kritisierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die gestrige 
Entscheidung. Obwohl es keinen Bedarf für ein europäisches Handeln 
beim Bodenschutz gebe und es im Sinne der Subsidiarität vielmehr den 
Mitgliedstaaten überlassen bleiben sollte, den Schutz der Böden 
sicherzustellen, habe das Europäische Parlament an dem 
Richtlinienvorschlag der Kommission festgehalten, für den es keine 
Rechtsgrundlage gebe. Die Tatsache, dass ein Drittel der 
Europaabgeordneten für eine vollständige Ablehnung der Richtlinie 
votiert habe, belege die ablehnende Haltung gegenüber der Richtlinie,
erklärte der DBV.
Obwohl der Bodenschutz bereits in vielen europäischen Richtlinien 
und über Cross Compliance geregelt sei, habe sich das Europäische 
Parlament gegen eine klare Abgrenzung zu vorhandenen Regelungen 
ausgesprochen und leiste hiermit Doppelregelungen Vorschub. Der DBV 
kritisierte, dass anstelle von Rechtsklarheit und Rechtssicherheit 
nun "Rechtswirrwarr" durch fehlende Abgrenzungen zu bestehenden 
Rechtsvorschriften entstehen werde.
Die Zustimmung und Verschärfung des Vorschlags der Kommission zur 
Ausweisung von "prioritären Gebieten" für 10 unterschiedliche 
Bodengefährdungen öffnet nach Auffassung des DBV einer Flut von 
zusätzlicher Bürokratie Tür und Tor. Vor allem missachte diese 
Regelung, dass unter anderem in Deutschland bereits umfangreiche und 
vor allem flächendeckende Regelungen zum Bodenschutz bestehen. Anders
als von einigen Verfechtern der Bodenschutz-Richtlinie behauptet, 
könne Deutschland mit seiner Bodenschutzpolitik - die als vorbildlich
für Europa bezeichnet wurde - nicht fortfahren. Stattdessen müssten 
umfangreiche neue und bürokratische Regelungen umgesetzt werden, 
sollten die Regelungen Gesetzeskraft erlangen.
Der DBV fordert den Umweltministerrat nachdrücklich auf, die 
Bodenschutzrichtlinie abzulehnen oder zumindest auf ein 
verhältnismäßiges und praxisorientiertes Maß zu beschränken. Es muss 
verhindert werden, dass die umfangreichen Bemühungen zum Schutz der 
Böden in Deutschland in Frage gestellt, die erreichten Erfolge 
ignoriert sowie neue Bürokratie geschaffen werden, forderte der DBV.

Pressekontakt:

Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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