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Klima-Allianz Deutschland

Energiewende sozial gestalten
Energiegipfel der klima-allianz fordert: Armut bekämpfen - nicht die Energiewende

Berlin (ots)

Die klima-allianz deutschland kritisiert zunehmende Tendenzen in den Parteien, durch die Ideologie billiger Energie den Erfolg der Energiewende zu gefährden. Auf ihrem 4. Alternativen Energiegipfel heute in Berlin diskutiert sie gemeinsam mit Sozialverbänden und Hilfswerken, wie soziale Probleme gelöst werden können, ohne dabei Fortschritte beim Ausbau Erneuerbarer Energien und bei der Energieeffizienz zu gefährden. Die klima-allianz umfasst über 110 Mitglieder, z.B. Kirchen, Gewerkschaft, Umwelt-, Naturschutz und Entwicklungsverbände sowie Verbraucherinitiativen.

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR, erklärt: "Das Gelingen der Energiewende hat auch für viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländer eine große Bedeutung. Ob es uns gelingt, das Energiesystem klimafreundlich und sozial gerecht umzubauen oder nicht, hat Beispielcharakter für viele andere Länder und Men-schen. Es geht daher nicht nur um technische Aspekte sondern letztendlich um eine Frage der Gerechtigkeit, die in der aktuellen Debatte auf der Strecke bleibt. Die Lasten für die absolut notwendigen Veränderungen müssen gerecht verteilt werden - hier in Deutschland und weltweit."

Lisa Bauch, Klima- und Energiereferentin der IG BAU, unterstreicht das: "Durch die Energiewende werden etablierte Machtgefüge angekratzt - der Verteilungskampf tobt. Große Konzerne wehren sich dagegen, Marktanteile im großen Stile an kommunale Versorger oder lokale Eigenversorger zu verlieren." Bauch nimmt auch die Politik in die Pflicht: "Die bestehenden politischen und wirtschaftlichen Anreizsysteme sind noch nicht entsprechend ausgestaltet, um Unternehmen und Verbraucher beim Umdenken zu unterstützen. Und Arbeit ist immer viel höher besteuert als Ressourcenverbrauch, das ist kontraproduktiv."

Maria Loheide, Vorstand der Diakonie Deutschland, kennt die Probleme der Bedürftigen: "Men-schen, die Grundsicherung beziehen, werden nicht selten in sogenannte "Schrottimmobilien" gedrängt, die zumeist schlecht isoliert sind. Energieeffiziente Wohnungen und stromsparende Haushaltsgeräte müssen auch sozialpolitisch gefördert werden. Energieverschwendung durch Unternehmen muss teurer und die Grundversorgung für Bürgerinnen und Bürger günstiger werden." Die Bedürftigen in Deutschland sind nicht durch die Energiewende bedürftig geworden. Ihre Situation muss unabhängig vom Stand der Energiewende dringend verbessert werden. Dazu gehört die Einführung flächendeckender Mindestlöhnen von mindestens 8,50 EUR/Std. und die pauschalierte Anhebung der Sozialtransfers um die gestiegenen Energiekosten (8-Punkte Forderungskatalog der klima-allianz).

Rainer Hinrichs-Rahlwes, Präsident des European Renewable Energy Council und Vorstandsmit-glied des BEE, fügt der Debatte die europäische Dimension hinzu: "In Europa haben 1,2 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren Energien. Mehr als 137 Milliarden Euro haben die Erneuerbaren zur Wirtschaftsleistung der EU in 2011 beigetragen. Diese Erfolgsgeschichte muss fortgesetzt werden - durch klare Politikentscheidungen für einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren in Europa und den Mitgliedsstaaten und die Beendigung aller offenen und verdeckten Subventionen für fossile und nukleare Energieerzeugung."

Das komplette Programm finden Sie unter www.klima-allianz.de/2013energiegipfel.

Soeben erschienen! 
Broschüre "Bei der Energiewende läuft vieles - aber noch nicht alles 
rund. Eine Zwischenbilanz." 
ISSN   2196-6060, 38 Seiten 
Download unter: www.klima-allianz.de

Pressekontakt:

Misereor, Barbara Wiegard, barbara.wiegard@misereor.de,
Tel. 0170/5746417
Lisa Bauch, Klima- und Energiereferentin IG BAU, 0176-21705524,
lisa.bauch@peco-ev.de
Maria Loheide, Vorstand Diakonie Deutschland, 0162- 107 86 43,
maria.loheide@diakonie.de
Rainer Hinrichs-Rahlwes, Präsident EREC und EREF, Vorstandsmitglied
BEE, rainer.hinrichs@bee-ev.de
Dr. Katharina Reuter, Leitung klima-allianz deutschland,
0178-4481991, reuter@klima-allianz.de

Original-Content von: Klima-Allianz Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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