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MONITOR: Laut HWWI 5,6 Milliarden Sonderprofite für Energiekonzerne durch steigenden Rohölpreis - Regierungspolitiker fordert Sondersteuer für Energieversorgungsunternehmen

Köln (ots)

MONITOR: Laut HWWI 5,6 Milliarden Sonderprofite für
Energiekonzerne durch steigenden Rohölpreis - Regierungspolitiker 
fordert Sondersteuer für Energieversorgungsunternehmen
Der steigende Ölpreis führt bei den deutschen Energieversorgern zu
Sondergewinnen in Milliardenhöhe. Dies geht aus einer Berechnung des 
Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut  HWWI für das ARD-Magazin 
MONITOR (heute, 21.45 im Ersten) hervor. Verglichen mit dem 
Rohölpreis von 70 US-Dollar pro Barrel aus dem Jahr 2007 betragen 
diese Vorsteuer-Gewinne bei einem Rohölpreis von 130 US-Dollar pro 
Barrel bereits 2,6 Milliarden Euro pro Jahr. Sollte der Ölpreis auf 
200 US-Dollar pro Jahr steigen, geht dass HWWI von rund 5,6 
Milliarden Euro Sondergewinnen aus. Diese Gewinne berechnen sich laut
HWWI aufgrund der Tatsache, dass der Strompreis dem Rohöl- und 
Gaspreis folgt, obwohl ein großer Teil des Stroms aus anderen 
Energieträgern, insbesondere Kohle und Atomkraft gewonnen wird.
"Durch die hohen Strompreise können die Energieversorger 
zusätzliche Gewinne in Milliardenhöhe realisieren und diese 
Milliardengewinne kommen letztendlich aus den Taschen der 
Verbraucher", sagte Sven Bode vom HWWI in MONITOR.
Der Sprecher von RWE, Volker Heck, räumte gegenüber MONITOR ein: 
"Solange die Kraftwerke abgeschrieben und älter sind, machen wir 
natürlich damit Gewinne, wir machen keine Sondergewinne, sondern ganz
normale Gewinne und diese Gewinne investieren wir in die 
Versorgungssicherheit und in neue Kraftwerke von morgen".
Dagegen fordert der Parlamentarische Staatssekretär beim 
Bundesumweltministerium, Michael Müller (SPD), eine Sondersteuer für 
Energiekonzerne, um diese Gewinne abzuschöpfen. "Offenkundig gibt es 
Extragewinne und deshalb sollte alles versucht werden, um an diese 
Extragewinne heranzukommen", sagte Müller gegenüber MONITOR.
Nach Berechnungen des Kölner FiFo-Instituts für das ARD-Magazin 
MONITOR werden die deutschen Privathaushalte durch den steigenden 
Rohölpreis erheblich belastet. Bei einem Ölpreis von 130 US-Dollar 
pro Barrel liegt diese Mehrbelastung bei insgesamt 2,7 Milliarden 
Euro, verglichen mit dem Ölpreis aus dem Jahr 2007. Sollte der 
Ölpreis auf 200 US-Dollar steigen, müssten die Bundesbürger jährlich 
5,4 Milliarden Euro mehr für Strom, Heizen und Autofahren bezahlen. 
Für einen Vierpersonenhaushalt mit einem Nettoeinkommen von 3.500 
Euro bedeutet dies eine jährliche Mehrbelastung zwischen 650 und 1330
Euro.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770, -4605
Georg Restle, WDR-Redaktion Monitor, Telefon 0221-220-3124

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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