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Pleitgen und Bunz eröffnen Petersberger Gespräche - "Wir brauchen eine Kultur der Wertschätzung und Toleranz"

Bonn/Köln (ots)

Für eine gemeinsame Asyl- und
Einwanderungspolitik in Europa sowie eine aktiv gestaltete
Integration von Ausländern haben sich WDR-Intendant Fritz Pleitgen
und der Deutschland-Repräsentant der Europäischen Kommission, Axel R.
Bunz, heute in Bonn ausgesprochen. "Wir brauchen eine Kultur, die die
Wertschätzung aller Völker, die Toleranz gegenüber anderen Meinungen
und das Festhalten an gemeinsamen Werten zugrunde legt. Wir müssen
die Vielfalt der Kulturen respektieren, aber nicht fürchten", sagte
Pleitgen bei der Eröffnung der gemeinsam von WDR und Europäischer
Kommission veranstalteten "Petersberger Gespräche" im Gästehaus
Petersberg. Der WDR-Intendant betonte die große Bedeutung der Medien
in der Zuwanderungs- und Integrationsdebatte und bedauerte, dass
"noch immer über Ausländer zum großen Teil im Zusammenhang mit
Kriminalität berichtet" werde. Integration werde jedoch "nur dann
möglich sein, wenn die Medien stärker auf das Anregende, auf den
Reichtum anderer Kulturen eingehen, nicht nur auf die Unterschiede",
sagte Pleitgen.
Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in
Deutschland, Bunz, verwies in seiner Eröffnungsrede auf die
zahlreichen Initiativen der Kommission zur Harmonisierung der
Einwanderungs- und Integrationspolitik in der Europäischen Union.
Erst vor wenigen Tagen habe die Kommission gemeinsame Kontrollen an
den Außengrenzen der Gemeinschaft parallel zu einer gemeinsamen
Migrations- und Asylpolitik der künftig erweiterten EU gefordert.
Unabhängig von politischen und rechtlichen Maßnahmen sei aber jeder
einzelne Bürger zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit anderen
Kulturen aufgefordert.
An den "Petersberger Gesprächen" nehmen rund 370 Wissenschaftler,
Politiker, Medienexperten und Europarechtler teil. Das Thema lautet
"Integration der Kulturen - eine europäische Herausforderung". Unter
der Leitung von WDR-Intendant Pleitgen diskutieren unter anderem
Bundesinnenminister Otto Schily, der bayerische Innenminister Günther
Beckstein, das Mitglied der Europäischen Kommission, Günter
Verheugen, und der Oppositionsführer im sizilianischen
Regionalparlament, Leoluca Orlando mit weiteren hochrangigen Gästen.
In drei vorangestellten Foren werden Fragen der europäischen Asyl-
und Zuwanderungspolitik, das Verhältnis von Integration und
Sicherheit sowie die Rolle der Medien im Integrationsprozess
diskutiert.
Mit den "Petersberger Gesprächen" möchten der Westdeutsche
Rundfunk und die Europäische Kommission die Debatte über die Zukunft
Europas intensivieren und das Publikum verstärkt daran beteiligen.
Das WDR Fernsehen, Phoenix und Funkhaus Europa berichten heute und in
den nächsten Tagen eingehend über das Forum. PHOENIX überträgt heute
live ab 16.30 Uhr die Abschlussdiskussion unter Leitung von Fritz
Pleitgen, ebenso das kosmopolitische WDR-Hörfunkprogramm Funkhaus
Europa (103,3 Mhz). Seit 1997 veranstalten die Kommission und der WDR
gemeinsam hochrangig besetzte Gesprächsforen, im Jahr 2000 erstmals
die "Petersberger Gespräche" zur Europäischen Grundrechte-Charta.
Ihre Fragen beantwortet:
Gudrun Hindersin, WDR-Pressestelle
Telefon: 0221-220-2407
Fotos zu den Petersberger Gesprächen unter www.ard-foto.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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