Alle Storys
Folgen
Keine Story von rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg mehr verpassen.

rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg

rbb exklusiv: Mutmaßlicher Polizistenmörder Wolfgang P. hatte Kontakte zu "Reichsbürger" Adrian Ursache
Vernetzung der Szene vermutlich größer als bisher angenommen

Berlin (ots)

Der bekennende "Reichsbürger" und mutmaßliche Polizistenmörder Wolfgang P. hatte auch Kontakte zu Adrian Ursache. Dies belegen Recherchen von rbb und MDR. Adrian Ursache hatte am 25. August 2016 bei einer Zwangsräumung auf Polizisten geschossen und mehrere Polizisten zum Teil schwer verletzt.

Die Polizei von Sachsen-Anhalt hatte am 24. August versucht, das Haus des selbsternannten Königs des "Staates Ur" in Reuden (Burgenlandkreis) wegen einer Grundschuld zwangsweise zu räumen. Der Einsatz wurde seinerzeit abgebrochen, weil Schaulustige und Sympathisanten die Arbeit der Polizei behinderten. Als Spezialeinsatzkräfte der Polizei am Tag darauf die Räumung vollziehen wollten, wurden sie sofort attackiert. Adrian Ursache eröffnete das Feuer auf die Beamten. Der Vorfall war die erste gewalttätige Aktion von so genannten "Reichsbürgern". Unter den Sympathisanten, die sich auf und vor dem Grundstück versammelt hatten, war auch Wolfgang P., der mutmaßliche Polizistenmörder von Georgensmünd. Dies belegen Filmaufnahmen, die rbb und MDR vorliegen. Zwischen beiden Protagonisten der "Reichsbürger"-Szene gab es also offensichtlich Verbindungen.

Wolfgang P. hatte am 19. Oktober bei einem Polizeieinsatz ohne Vorwarnung auf Polizisten geschossen und dabei einen Beamten tödlich verletzt. Die Beamten hatten die Waffen von Wolfgang P. sicherstellen wollen, nachdem ihm die Befähigung zum Führen abgesprochen worden war. P. hatte sich auf seiner Facebook-Seite mit dem selbsternannten Staatsoberhaupt aus Sachsen-Anhalt solidarisiert.

Michael Hüllen von Landesamt für Verfassungsschutz in Brandenburg konstatierte gegenüber rbb und MDR, dass die Vernetzung der "Reichsbürgerszene" lange Zeit unterschätzt worden sei: "Wir haben zum einen das Mobilisierungspotenzial in dieser Szene unterschätzt. Wir haben zum anderen das Vernetzungspotenzial in dieser Szene unterschätzt. Und wir haben auch unterschätzt, wie wichtig es der Szene tatsächlich ist, nach außen zu dokumentieren, dass sie sich in totaler Opposition gegenüber unserem Staat befinden. Und deshalb tatsächlich auch Repräsentanten unseres Staates - zum Beispiel der Polizei - stärker in den Blick genommen hat."

Die Vernetzung und Radikalisierung der sogenannten "Reichsbürgerszene" macht die Sendung "Reichsbürger gegen den Staat - Eine Parallelwelt mitten in Deutschland", die am Mittwoch um 23.15 Uhr im Ersten läuft, zum Thema.

Pressekontakt:

Rundfunk Berlin-Brandenburg

Politische Magazine / Red. Kontraste
Telefon: +49 30 97993 22800
Telefax: +49 30 97993 22809
kontraste@rbb-online.de
http://www.rbb-online.de/kontraste/

Original-Content von: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg
Weitere Storys: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg
  • 29.11.2016 – 11:38

    Kesslers Expedition: "Mit der Seifenkiste an der Oder" - Folge 2 führt von Penkun nach Swinemünde

    Berlin (ots) - Auf seiner 16. Expedition für den rbb folgt Michael Kessler dem Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen und bewegt sich in einer winzigen, motorisierten Seifenkiste, die nicht nur in Sachen Bequemlichkeit eine Herausforderung ist. Nachdem der Weg von Ratzdorf bis Penkun geschafft ist, reist er in der zweiten Folge (Freitag, 2. Dezember 2016, 20.15 Uhr ...

  • 29.11.2016 – 07:09

    Telekom-Sprecher von Wagner: "Probleme werden noch heute behoben"

    Berlin (ots) - Die Telekom geht davon aus, dass die Probleme mit ihren Routern im Laufe des Dienstags vollständig behoben werden können. Die am Montag vom Unternehmen aufgespielte Filtersoftware habe funktioniert, die Zahl der betroffenen Router sei bereits am Montagnachmittag spürbar zurückgegangen, sagte Telekom-Sprecher Georg von Wagner am Dienstag im ...

  • 29.11.2016 – 07:05

    rbb exklusiv: Brandbrief der LAF-Mitarbeiter

    Berlin (ots) - Mitarbeiter der Zentralen Leistungsabteilung des Landesamtes für Flüchtlinge (LAF) verschickten heute einen Brandbrief an die Präsidentin des LAF. Diesen Brandbief, der der Abendschau exklusiv vorliegt" nennen sie eine "Gefahrenanzeige" nach Paragraf 15 des Arbeitsschutzgesetzes. Dieser Paragraf verpflichtet den Arbeitgeber u.a. für Sicherheit und Gesundheit gegenüber seinen Beschäftigten zu sorgen. ...