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ARD-Experte Michael Götschenberg: Solange der Täter nicht gefasst ist, "kann man nicht sagen, dass die Situation unter Kontrolle ist"

Berlin/Bonn (ots)

24. August 2024 - Nach dem blutigen Messerrangriff auf Festbesucher in Solingen, bei dem drei Menschen ermordet wurden, stehen die Ermittlungsbehörden unter erheblichem Druck, schnellstmöglich zu Fahndungsergebnissen zu kommen. "Das ist für die Sicherheitskräfte eigentlich immer der Worst Case, wenn es einem Täter gelingt, zu flüchten, weil man eben befürchten muss, dass das, was er gestern Abend getan hat, nämlich Menschen zu töten, dass diese Bereitschaft immer noch besteht", äußerte sich Michael Götschenberg, ARD-Experte für Innere Sicherheit im Fernsehsender phoenix. Jetzt habe es absolute Priorität, den Täter zu identifizieren und ihn festzunehmen. "Solange das nicht geschehen ist, kann man nicht sagen, dass die Situation unter Kontrolle ist", so Götschenberg weiter.

Die Polizei reagiere jetzt mehrgleisig auf diesen Anschlag. Es gebe ein Großaufgebot vor Ort, Objekte würden durchsucht und sowohl Bild- wie Videoaufnahmen gesichtet. "Was allerdings die Pest ist, ist die Verbreitung solcher Videos auf Social Media, weil es dazu führt, dass Menschen sich vorschnell eine Meinung bilden und zu Vorverurteilungen kommen", meinte der ARD-Sicherheitsexperte. Für die Polizei sei es generell äußerst schwierig, Anschläge dieser Art im Vorfeld zu erkennen. "Solche Angriffe sind für die Polizei nur sehr schwer bis gar nicht zu verhindern." Götschenberg war sicher, dass dieser Anschlag auch die gesellschaftliche und politische Diskussion anheizen werde. "Dass wir es hier erneut mit einem Messerangriff zu tun haben, befeuert natürlich die Debatte, die es um dieses Thema gibt."

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